Die Situation am Gloggnitzer Silbersberg hat alarmierende Ausmaße erreicht. Der Schutzwald, der die Silbersberg-Siedlung überragt, leidet zunehmend unter einem schlechten Gesundheitszustand und kann daher seine Schutzfunktion nicht mehr ausreichend erfüllen. Dies löst Bedenken aus, dass die darunter liegende Siedlung einer erhöhten Gefahr durch Steinschläge ausgesetzt ist. Bereits während der Amtszeit von Bürgermeisterin Irene Gölles wurden Vorbereitungen für den Einbau von Steinschlag-Schutznetzen getroffen, um den anhaltenden Risiken entgegenzuwirken.
Christian Amberger von der Wildbach- und Lawinenverbauung, verantwortlich für die geplanten Maßnahmen, erklärt: „Zum Glück ist bisher noch nichts passiert, aber auf lange Sicht ist der Handlungsbedarf definitiv gegeben.“ Die geplanten Maßnahmen sind nicht unerheblich; ein Schutznetz mit einer Gesamtlänge von rund 2.000 Metern soll installiert werden. Damit diese Schutzvorrichtungen wirksam geplant werden können, wurde eine umfassende ingenieurgeologische Beurteilung des Hanges vorgenommen.
Vorgesehene Maßnahmen und Kosten
Aktuell laufen noch Gespräche mit zahlreichen Grundstückseigentümern, um die nötigen Vereinbarungen zur Nutzung der Flächen zu treffen. Amberger äußert sich zu den längerfristigen Zielen des Projekts: „Das Schutzprojekt sieht vor, den geschädigten Wald in einen laubholzreichen, resistenten, und klimafitten Wald umzuwandeln. Darüber hinaus planen wir die Errichtung eines Weges und Vorkehrungen gegen Waldbrände.“ Die Pläne sind im Großen und Ganzen fertiggestellt und müssen nun mit der Gemeinde Gloggnitz abgestimmt werden. Der Gemeinderat muss dem Vorhaben noch zustimmen, bevor das Genehmigungsverfahren und die Beantragung von Finanzmitteln beim Ministerium in Angriff genommen werden.
Das Projekt hat in letzter Zeit für Aufmerksamkeit gesorgt, nicht zuletzt aufgrund der immer wieder aufkommenden Gerüchte über die Kosten. Bürgermeister René Blum räumt ein, dass die ursprüngliche Grobschätzung bei etwa 3,3 Millionen Euro lag, die jetzt jedoch auf rund 5,7 Millionen Euro gestiegen ist. Dies zeigt, wie wichtig es ist, die echten Herausforderungen und finanziellen Belastungen, die mit dem Schutz der Siedlung verbunden sind, realistisch einzuschätzen.
Es bleibt abzuwarten, ob die erforderlichen Schutzmaßnahme tatsächlich rechtzeitig und im vorgesehenen Rahmen umgesetzt werden können, um die Silbersberg-Siedlung vor potenziellen Steinschlaggefahren zu bewahren. Die nächsten Schritte im Verfahren werden entscheidend sein, um die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten und weitere Risiken zu minimieren. Eine umfassende Betrachtung dieser Entwicklung findet sich in einem Artikel auf www.meinbezirk.at.