Kapitän Lewis Holtby und Stürmer Benedikt Pichler von Holstein Kiel sind sich nach der erniedrigenden 1:6-Niederlage gegen den FC Bayern München einig: Es gibt einen klaren «Klassenunterschied» im deutschen Fußball. Holtby, der sich als Leistungsträger hervortut, mahnte jedoch zur Besonnenheit: «Wir sollten uns jetzt nicht in irgendeine Kiste reinpacken und denken: Wir sind die Allerschlechtesten. Das ist nicht so.»
Die Lage ist für Kiel alarmierend, da der Verein nun auf dem letzten Platz der Tabelle steht. Die Köpfe der Spieler waren gesenkt, während die Enttäuschung über die bisherige Saison klar sichtbar war. Nach drei Niederlagen in drei Spielen ist die Bilanz des Bundesliga-Neulings ernüchternd, und diese Leistung ist besorgniserregend. Nur drei Vereine in der Geschichte der Bundesliga haben in ihrer ersten Saison ebenfalls alle ersten drei Spiele verloren: der Karlsruher SC, Borussia Neunkirchen und Energie Cottbus.
Kellerduell am kommenden Samstag
Am bevorstehenden Spieltag steht ein richtungsweisendes Duell an: Kiel trifft als Tabellenletzter auf den Vorletzten aus Bochum. Diese Begegnung wird für beide Mannschaften bedeutend, da sie dringend Punkte benötigen. Co-Trainer Dirk Bremser, der wegen einer Roten Karte von Trainer Marcel Rapp einspringte, äußerte sich reuig über die Herausforderungen, die der Aufstieg mit sich brachte: «Uns war schon bewusst, dass wir in dieser Saison mehr Spiele verlieren werden als gewinnen.» Dabei zeigte er auch die Zuversicht, dass es Mannschaften in der Liga gibt, mit denen Kiel konkurrieren kann, ohne Bochum konkret zu benennen.
Der sportliche Geschäftsführer Carsten Wehlmann dämpfte die Erwartungen etwas, indem er klarstellte: «Wir wollen in Bochum ganz klar was holen, es wird aber nicht das entscheidende Spiel der Saison sein.» In den ersten beiden Spielen hatte Kiel zwar trotz Niederlagen Jegliche Hoffnung nicht längst aufgegeben, da die Begegnungen gegen Hoffenheim und Wolfsburg nicht so klar verloren wurden wie gegen Bayern. Wehlmann merkte zudem an, dass es in diesen Spielen durchaus Chancen gegeben habe.
Lehrreiche Lektionen und neue Herausforderungen
Die Klatsche gegen die übermächtigen Bayern war ein echter Weckruf. Die Spieler um Harry Kane bewiesen eindrücklich, wie verletzlich die Abwehr von Kiel war. Besonders im Defensivbereich machten die Kieler zahlreiche Fehler, die Bayern in Tore ummünzen konnten. Torwart Timon Weiner war der einzige Lichtblick in einem ansonsten düsteren Abend: Mit mehreren Paraden verhinderte er eine noch höhere Niederlage.
Holtby reflektierte über die Herausforderungen des Spiels und bezeichnete den Abend als «lehrreich». Er betonte die Notwendigkeit, individuelle Fehler in den kommenden Spielen zu vermeiden: «Das sind so Dinge, die müssen wir abschalten.» Während er den Fokus auf die kommende Begegnung gegen Bochum legte, sah er in der Mannschaft aus Bochum ein Team, das auf Augenhöhe sein sollte: «Nächste Woche kommt Bochum. Das ist eine Mannschaft, die meines Erachtens auf der Augenhöhe ist.»
Insgesamt ist die Situation für Holstein Kiel angespannt, aber die Spieler zeigen sich bereit, aus ihren Fehlern zu lernen und sich im nächsten Match zu beweisen. Die kommenden Spiele werden entscheidend sein, denn ein weiteres Versagen könnte sowohl den Teamgeist als auch die Chancen auf einen Verbleib in der Bundesliga beeinträchtigen. Weitere Details zu dieser Thematik sind in den aktuellen Berichterstattung auf www.faz.net zu finden.
