Im Herzen der Ellenfeld-Sporthalle hat sich ein kleines Museum etabliert, das die Geschichte des Fußballvereins Borussia Neunkirchen bewahrt. Wolfgang Rausch und Professor Dr. Jens Kelm, zwei leidenschaftliche Anhänger des Vereins, haben in den Katakomben des Stadions wertvolle Objekte zusammengetragen, die nicht nur für Fans, sondern auch für Interessierte eine spannende Zeitreise in die Vergangenheit bieten.
Angefangen von alten Trikots und Fußbällen bis hin zu Bildern und Plakaten aus der fast 120-jährigen Geschichte des Vereins – die Sammlung ist vielfältig. Ein besonderes Highlight ist der Bereich, der sich mit dem Aufstieg der Borussia in die Bundesliga im Jahr 1964 beschäftigt. Hier können Besucher nicht nur originale Fotos der damaligen Mannschaft bewundern, sondern auch die persönlichen Geschichten hinter den Exponaten kennenlernen.
Die Leidenschaft für Geschichte
Die beiden Sammler haben in jahrelanger Arbeit viele Schätze erbeutet, oft durch zweite Hände wie Flohmärkte oder sogar Online-Käufe. Ihr Ziel war es stets, die Erinnerungen an die Glanzzeiten der Borussia zu sichern und eine Plattform zu schaffen, die die Vereinsgeschichte für alle zugänglich macht. Auch wenn der Traum eines großen, eigenen Museums im Ellenfeld bislang nicht verwirklicht werden konnte, haben Rausch und Kelm mit ihrem kleinen Museum in den Katakomben einen wertvollen Schritt gemacht.
Dort finden sich nicht nur Historisches, sondern auch Erlebnisse, die Besucher aus erster Hand nachvollziehen können. So war am vergangenen Sonntag eine Gruppe ehemaliger Spieler im Stadion, die eine Führung durch die Ellenfeld-Arena genossen. Besonders „Jupp“ Henkes, früherer Kapitän des Teams, voraussichtlich in Gesellschaft anderer Fußballgrößen – sowohl von Borussia als auch von den Gegnern – erlebte das Stadion mit einem nostalgischen Blick.
Besondere Objekte der Sammlung, wie ein handgestrickter Fan-Pullover und die Fahne des Borussen-Leos, werden hier ausgestellt. Diese legendäre Figur begleitete die Borussia mit ihrem BMW-Motorrad zu vielen Spielen und ist legendär geworden. Ebenso erhältlich ist die nach wie vor funktionierende Trommel, mit der Leo seine Mannschaft tatkräftig anfeuerte. Diese Erinnerungsstücke erwecken nicht nur nostalgische Gefühle, sondern sind auch Teile der Gemeinschaft zwischen den Fans und dem Verein.
Einige der Sammlungsobjekte sind Exemplare von Spieltagsplakaten, die in den vergangenen Jahrzehnten geschaffen wurden. Diese Plakate zeigen die verschiedenen Spiele der Borussia und beschreiben deren Entwicklung über die Jahre. Besucher können diese einmalige Chance nutzen, in die Historie einzutauchen und den Werdegang des Vereins nachzuvollziehen. Ergänzt wird die Sammlung durch zahlreiche Wimpel, die von verschiedenen Fußballreisen mitgebracht wurden, darunter ein bemerkenswert großes Stück von einer Reise nach Russland im Jahr 1960.
Das kleine Museum ist nicht nur eine Sammlung von Gegenständen; es ist ein Ort des Austauschs und der Erinnerungen, wo die Bedeutung des Fußballs für die Neunkircher Gemeinschaft lebendig bleibt. Wolfgang Rausch und Jens Kelm haben mit ihrer Arbeit einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung dieser Erinnerungen geleistet und zeigen eindrücklich, was es bedeutet, eine Leidenschaft für einen Verein zu leben.
Für alle, die mehr über die Bedeutung der Borussen-Geschichte erfahren möchten, steht das kleine Museum künftig nach Stadionführungen offen. Hier können sowohl alte Fans als auch neue Anhänger die bemerkenswerte Historie des Clubs erkunden und mit anderen darüber diskutieren, was die Borussia für sie persönlich bedeutet. So wird auf anschauliche Weise deutlich, dass Fußball mehr ist als nur ein Spiel – er ist Teil der sozialen und kulturellen Identität der Region.