Neunkirchen

Häusliche Gewalt im Bezirk: Alarmierende Zahlen und neue Schutzmaßnahmen

Im Bezirk Neunkirchen kämpft die Polizei verzweifelt gegen die steigende häusliche Gewalt – ein bekannter Gewalttäter hat erneut ein Annäherungs-Verbot erhalten und verfolgt seine nächste Freundin!

Häusliche Gewalt bleibt ein drängendes Problem im Bezirk Neunkirchen. Es kommt immer wieder vor, dass die Polizei eingreifen muss, wenn die Harmonie in den eigenen vier Wänden kippt und Gewalt zur traurigen Realität wird. Diese einschreitenden Maßnahmen, wie Betretungs- und Annäherungsverbote, dienen dem Schutz der Opfer. Doch auch im Jahr 2023 zeigt sich ein besorgniserregendes Bild: Die Polizei verzeichnete bereits 118 solche Verbote in den ersten neun Monaten.

Die Situation entwickelt sich leider nicht zum Besseren. Im Vergleich zum Vorjahr, wo 112 Verbote verhängt wurden, bleibt die Zahl alarmierend hoch. Oberstleutnant Johann Neumüller, der Bezirkspolizeikommandant, weist darauf hin, dass Neunkirchen landesweit zu den Bezirken mit den meisten Fällen gehört. Nur Orte wie Mödling und Baden überschreiten diese Zahlen, wobei Baden zudem unter den Konflikten in Flüchtlingsunterkünften leidet.

Die Realität der Gewalttaten

Das Phänomen der häuslichen Gewalt betrifft oft wiederholt dieselben Täter. Ein bekannter Fall aus der Region verdeutlicht dies: Ein Mann, der bereits dreimal ein Betretungsverbot erhalten hat, zeigt wieder problematisches Verhalten und stalkt seine neue Partnerin. Dies wirft Fragen über die Wirksamkeit solcher Maßnahmen auf. Oberstleutnant Neumüller merkt an: "Der Erfolg ist fragwürdig, denn manche sind unbelehrbar."

Kurze Werbeeinblendung

Insgesamt betrachtet die Polizei, dass mehr Frauen den Mut finden, ihre Peiniger anzuzeigen. Dies könnte darauf hindeuten, dass die dunkelziffer von häuslicher Gewalt, die früher möglicherweise höher war, jetzt transparenter wird. Dennoch bleibt die Realität hart: Die Gründe für einen Anstieg der häuslichen Gewalt sind vielfältig, doch Alkohol- und Drogenmissbrauch stehen oft an zentraler Stelle.

Die Gesellschaft und die Behörden müssen weiter zusammenarbeiten, um das Bewusstsein für die Problematik zu schärfen und den Opfern eine Stimme zu geben. Für Betroffene sind in Neunkirchen verschiedene Anlaufstellen erreichbar. Das Frauenhaus Neunkirchen bietet rund um die Uhr Hilfe an. Wichtige Kontakte beinhalten die Telefonnummer 02635/68971 oder die E-Mail-Adresse frauenhaus.nk@frauenhaus-neunkirchen.at. Dabei ist klar, dass Hilfe und Unterstützung in diesen schweren Zeiten entscheidend sind.

Tipps für Betroffene

Für Frauen, die sich in einer Gewaltspirale befinden oder schlichtweg in einer angespannten Beziehung leben, gibt es einige nützliche Tipps, um sich in Krisensituationen bestmöglich zu schützen. Dazu gehört es, einen Fluchtweg im Hinterkopf zu haben und bei einer Konfrontation nicht in die Ecke gedrängt zu werden. Das Smartphone sollte in jedem Raum funktionieren, um im Notfall schnell Hilfe rufen zu können.

  • Stellen Sie sicher, dass Sie wichtige Notrufnummern gespeichert haben.
  • Bereiten Sie eine "Notfalltasche" vor, die Geld und Kopien wichtiger Dokumente enthält.
  • Vereinbaren Sie ein Codewort mit Freunden oder Nachbarn, um diskret Hilfe anzufordern.
  • Tragen Sie ein Handalarmgerät bei sich, um andere in Ihrer Umgebung auf Ihre Notlage aufmerksam zu machen.
  • Reden Sie mit Ihren Kindern über Notfallsituationen und wie sie Hilfe rufen können.
  • Informieren Sie Einrichtungen wie Kindergärten oder Schulen über mögliche Vorfälle.

Diese Maßnahmen sind entscheidend, um Risiken zu minimieren und im Notfall schnell reagieren zu können. Ziel ist es, Gewalt in der Privatsphäre zu bekämpfen und Opfern Sicherheit und Unterstützung zu bieten. Die Arbeit an diesem wichtigen gesellschaftlichen Thema ist noch lange nicht abgeschlossen, und es bleibt zu hoffen, dass mehr Menschen die Möglichkeiten zur Hilfe und Schutz in Anspruch nehmen.


Details zur Meldung
Quelle
meinbezirk.at

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"