In Ternitz wird momentan heftig für den Ausbau des Glasfaser-Internets gebaggert. An zahlreichen Stellen im Stadtgebiet, insbesondere in der Siedlung III, sind die Arbeiten immer wieder Thema von Beschwerden. Viele Anwohner fühlen sich von der aktuellen Situation überfordert und verärgert.
Mit chaotischen Umleitungen, unbenutzbaren Gehwegen und unerwarteten Grabarbeiten vor den Haustüren ist die Liste der Probleme lang. Bürgermeister Christian Samwald von der SPÖ reagierte schon auf die erste Welle der Beschwerden und zeigte sich sichtlich frustriert. Das Rathaus wird fast täglich von wütenden Anwohnern kontaktiert, die ihrer Unzufriedenheit gegenüber den Gemeindemitarbeitern Luft machen.
Die Situation verschärft sich
Nachdem sich der Stadtrat und alle involvierten Firmen zu einem Gespräch getroffen hatten, wurde entschieden, eine externe Bauaufsicht zu engagieren. Stadtamtsdirektor Gernot Zottl beschrieb, dass Ende Juli optimistische Fortschritte zu verzeichnen schienen. Doch Anfang September wurde klar, dass die Probleme weiterhin bestehen. Anwohner Johannes E. äußerte seine Frustration und kritisierte:
„Von der Bauaufsicht hat man noch nichts gesehen. Und auch die versprochenen Ankündigungen von Arbeiten gibt es nicht.“
Anstatt einer Verbesserung scheinen die Schwierigkeiten zu wachsen. So wurde offenbar auch ein Kabel der Straßenbeleuchtung beschädigt, was die Lage noch gefährlicher macht. E. betont, dass die Gehwege nicht benutzbar sind, weshalb Fußgänger gezwungen sind, auf der Straße zu gehen—und das bei nicht beleuchtetem Straßenbereich.
In der Folge informierte meinBezirk Zottl über die neuen Probleme, was zu einem zeitnahen Koordinationsgespräch zwischen Vizebürgermeister Peter Spicker und den beteiligten Firmen führte. Der allgemeine Tenor: Die Bauaufsicht sei aktiv, auch wenn sie für die Anwohner nicht immer sichtbar ist. Außerdem versichern die Unternehmen, dass sie bemüht sind, auf die berechtigte Kritik der Bürger zu reagieren und die bestehenden Probleme zu lösen.
Die Unannehmlichkeiten, die durch den Glasfaser-Ausbau entstehen, zeigen deutlich die Herausforderungen, die mit dieser Art von Infrastrukturprojekten verbunden sind. Die Notwendigkeit für schnelles Internet ist unbestreitbar, doch die Auswirkungen auf die Lebensqualität der Anwohner sind nicht zu unterschätzen. Auch wenn die Gemeinde versucht, die Kommunikation zu verbessern und Lösungen herbeizuführen, bleibt abzuwarten, ob diese Bemühungen tatsächlich zu einer spürbaren Entlastung führen werden.