In einer traurigen Wendung für die Musik- und Kulturszene in Saarbrücken hat die legendäre Kneipe Horst, bekannt für ihre alternative Atmosphäre und das lebendige Nachtleben, die endgültige Schließung angekündigt. Am Dienstag, den 10. September, teilten die Betreiber diese Nachricht über ihre sozialen Medien mit und hinterließen bei vielen Fans und Musikern ein Gefühl der Melancholie. Horst war mehr als nur eine Kneipe; sie war ein wichtiges Zentrum für Punk, Metal und Underground-Musik und bot unzähligen Bands eine Bühne, um ihre Musik zu präsentieren.
Die Betreiber des Horst erklärten in ihrem Post, dass die jüngsten Umstrukturierungen des Lokals nicht wie erhofft verlaufen sind: „Leider hat es mit Horst Nummer 3 nicht so geklappt, wie wir uns das gewünscht hätten, weshalb wir denn Laden leider nicht mehr regulär öffnen können“. Diese Umzüge waren nicht nur eine Herausforderung, sondern brachten auch den Verlust der vertrauten Atmosphäre, die das Horst über die Jahre auszeichnete.
Die Geschichte des Horst und ihre Herausforderungen
Die Geschichte von Horst umfasst mehrere Umzüge. Ursprünglich befand sich die Kneipe im schlichten Ambiente der Garage, einem ehemaligen Veranstaltungsort, der für viele Nachtschwärmer nach Konzerten zur Anlaufstelle wurde. 2019 folgte der Umzug in die Bleichstraße, doch der Mietvertrag wurde 2022 aufgrund untragbarer Mietsteigerungen vonseiten des Vermieters gekündigt. Der jüngste Standort in der Kaiserstraße, der im Jahr 2023 eröffnet wurde, brachte nicht die erhoffte Wende, weshalb die Betreiber nun gezwungen sind, das Kapitel Horst zu schließen.
„Wir wissen, viele verlieren ein Stück Heimat, wir leider auch – aber die Situation lässt leider nichts anderes zu“, so die Betreiber weiter. Der Verlust wird nicht nur von den Betreibern, sondern auch von den Gästen und Künstlern schmerzlich wahrgenommen. Die Schließung wird als abrupter Ende eines Kapitels in der saarländischen Musikszene betrachtet, in dem es an einem Ort wie dem Horst möglich war, alternative und unabhängige Musik zu erleben.
Reaktionen der Fans und Musiker
Die Reaktionen auf die angekündigte Schließung sind überwältigend. Auf Facebook drückte ein Fan seine Enttäuschung aus: „Nicht schon wieder!“, während ein anderer lamentierte: „Schade um die Location“. Die Trauer ist auch unter den Musikern spürbar, die häufig im Horst auftraten. Die Progressive-Stoner-Rock-Band Enlightenment bedankte sich in einem emotionalen Beitrag und äußerte: „Wir sind sehr froh, bei euch eine Show gespielt zu haben. Eigentlich hatten wir gehofft, das noch einmal zu tun!“ Eine andere Band, die King Nugget Gang, äußerte schlicht: „RIP. Shows waren immer wild.“
Während sich die Pforten des Horst schließen, ist die letzten Tage des Lokals dennoch gefüllt mit musikalischen Veranstaltungen. „Es wird noch ein paar einzelne Konzerte und Veranstaltungen geben, aber dann war es das leider auch schon“, erklärten die Betreiber. Am Freitag, dem 13. September, wird beispielsweise die Stuttgarter Band Bees Made Honey In The Vein Tree ihren Auftritt haben, gefolgt von einem Hardcore-Punk-Abend namens „BrutalGeschrei“ am Mittwoch, dem 2. Oktober. Schließlich wird am Samstag, dem 5. Oktober, die Metalcore-Szene mit Auftritten diverser Bands geehrt.
Die Schließung des Horst bedeutet nicht nur das Ende eines geschätzten Ortes, sondern auch einen spürbaren Verlust für die lebendige Kulturszene in Saarbrücken. Die Erinnerungen und Erlebnisse, die die Gäste und Bands dort gesammelt haben, werden in den Köpfen und Herzen der Menschen weiterleben, auch wenn die Türen endgültig geschlossen werden.