Neunkirchen

Auto bei Unwettern: Experten warnen vor riskanten Fahrentscheidungen

Unwetter in Hollabrunn und Wien treiben Autofahrer zur Panik: Experten warnen, dass das Rettungsmanöver oft mehr Schaden anrichtet als das Risiko, im Wasser zu fahren!

Nach heftigen Unwettern, die zuletzt in Städten wie Hollabrunn und Wien für Aufruhr sorgten, stehen viele Autofahrer vor einer entscheidenden Frage: Soll ich das Auto in Sicherheit bringen oder lieber abwarten? Häufig neigen Menschen dazu, ihre Fahrzeuge sofort zu bewegen, aus Sorge vor möglichen Schäden. Jedoch raten Experten dringend davon ab, ohne genauer nachzudenken ins nächstgelegene Auto zu springen.

Die jüngsten Gewitter mit massiven Niederschlägen haben nicht nur die Einsatzkräfte der Feuerwehren gefordert; auch die Autofahrerclubs sind im Dauereinsatz. Eine Vielzahl von Fahrzeugen mussten abgeschleppt werden, was die Bedeutung einer sorgfältigen Überlegung vor der Weiterfahrt in gefährlichen Wetterbedingungen unterstreicht.

Risiken bei Wasserdurchfahrten

Die Entscheidung, ob ein Autofahrer das Risiko einer Weiterfahrt eingehen sollte, hängt stark von der Höhe des Wasserstandes ab. Wie Peter Kundera, der Leiter des ÖAMTC-Stützpunkts in Krems, erklärt, ist es möglich, bei geringem Wasserstand von etwa zehn bis fünfzehn Zentimetern mit langsamer Fahrt hindurchzufahren, ohne dass das Fahrzeug Schaden nimmt.

Kurze Werbeeinblendung

Doch steigt der Wasserstand bis zur Radmitte oder darüber, beginnen die Probleme. „In diesem Fall besteht die Gefahr von Korrosion, insbesondere an der Auspuffanlage. Wenn das Wasser sogar die Türunterkante oder den Motorraum erreicht, sind gravierende Elektronikprobleme die Folge“, warnt der Experte. Die Risiken sind in diesem Szenario enorm, insbesondere wenn der Motor läuft. „Es besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass Wasser über den Luftfilter angesaugt wird, was zu einem ernsthaften Motorschaden führen kann“, fügt Kundera hinzu.

Besitzer von Fahrzeugen, die eine Zeitlang im Wasser standen, sollten die Situation dokumentieren, selbst wenn das Wasser bereits zurückgegangen ist. „Das Wasser ist oft trübe, und ich kann auf der Karosserie den Wasserstand nicht genau erkennen. Deshalb ist es wichtig, alles mit Fotos festzuhalten“, betont Kundera. Dieses Vorgehen kann besonders hilfreich sein, wenn es um die Schadensersatzansprüche gegenüber der Versicherung geht.

Versicherungsaspekte und wichtige Hinweise

Experten raten dazu, unbedingt durch geflutete Straßen und insbesondere Unterführungen zu vermeiden. „Die Versicherung wird in den meisten Fällen von der Schadensregulierung absehen, wenn nachgewiesen werden kann, dass man durch solche Gefahrenstellen gefahren ist“, warnt Kundera. Das gilt vor allem, wenn man nicht genau sicher ist, wie hoch das Wasser dort steht. „Man sollte nur dann durchfahren, wenn man mit den örtlichen Gegebenheiten absolut vertraut ist“, fügt er hinzu.

Kurze Werbeeinblendung https://hempy-futter.com/

Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Art des Fahrzeugs: Ob es sich um einen Verbrenner oder ein Elektroauto handelt, macht keinen großen Unterschied, wenn es um die Risiken von Wasserschäden geht. Die empfindliche Elektronik ist in beiden Fällen ein Problem, das nicht unterschätzt werden sollte.

Der ÖAMTC empfiehlt Fahrzeugbesitzern, in Zeiten von Unwettern besonders vorsichtig zu sein und die geltenden Ratschläge ernst zu nehmen. Ein überlegtes Handeln kann nicht nur das Fahrzeug, sondern auch mögliche Versicherungsschäden verhindern.

Wichtige Informationen für Autofahrer

  • Bei Wasserständen bis zu 15 cm ist eine Durchfahrt meist unproblematisch.
  • Steigt das Wasser bis zur Radmitte oder höher, treten Korrosions- und Elektronikprobleme auf.
  • Das Dokumentieren der Wasserhöhe nach einem Überflutung ist wichtig für Versicherungsansprüche.
  • Durch geflutete Straßen zu fahren kann zu Schwierigkeiten bei der Versicherung führen.
  • Die Elektronik ist sowohl bei Verbrennungs- als auch Elektrofahrzeugen ähnlich empfindlich.

Unwetterereignisse und deren Auswirkungen auf die Infrastruktur sind nicht nur auf lokale Gegebenheiten beschränkt. Im Jahr 2021 beispielsweise erlebte Deutschland katastrophale Überschwemmungen, die durch anhaltende Regenfälle verursacht wurden. Infolgedessen wurden zahlreiche Straßen und Brücken beschädigt, und die Kosten für die Wiederherstellung der Infrastruktur beliefen sich auf mehrere Milliarden Euro. Solche Ereignisse zeigen, wie wichtig es ist, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die von Unwettern betroffene Infrastruktur zu schützen.

Ein weiterer Aspekt sind die Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit. Die Feuerwehr und andere Rettungsdienste müssen häufig in gefährliche Situationen intervenieren, um Menschen aus ihren Fahrzeugen zu retten. Laut einer Statistik des Deutschen Feuerwehrverbandes wurden im Jahr 2021 allein über 1.500 Einsätze aufgrund von wetterbedingten Notfällen verzeichnet. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit einer klaren Kommunikation und Schulung für Autofahrer bezüglich des Verhaltens bei extremen Wetterbedingungen.

Präventionsmaßnahmen und Sensibilisierung

Um die Gefahren von Unwettern zu mindern, empfehlen Experten verschiedene Präventionsmaßnahmen. Mit steigenden Klimarisiken wird es zunehmend wichtig, Bewusstsein für die Risiken zu schaffen. Autofahrer sollten sich über die Wettervorhersage informieren und gegebenenfalls Reisepläne anpassen. Der ÖAMTC bietet Workshops und Informationsmaterialien an, um die Bevölkerung über sicheres Autofahren bei extremen Wetterbedingungen aufzuklären.

Zusätzlich zur Schulung der Autofahrer ist es wichtig, dass Gemeinden und Städte über ein effektives Notfallmanagement verfügen. Hierzu gehört nicht nur die Bereitstellung von Informationen über aktuelle Wetterwarnungen, sondern auch die rechtzeitige Schaffung von Gefahrenzonen und Notfallrouten, um den Verkehr in kritischen Zeiten zu steuern und so das Risiko zu minimieren.

Wirtschaftliche Folgen von Unwetterschäden

Die wirtschaftlichen Folgen von Unwetterereignissen sind erheblich. Nach den Überschwemmungen in Deutschland im Jahr 2021 wurden die Kosten für die Infrastruktur wiederholt auf über 30 Milliarden Euro geschätzt. Diese Kosten entstehen nicht nur durch Reparaturen, sondern auch durch Produktionsausfälle in der Industrie und Landwirtschaft sowie durch Arbeitsplatzverluste. Eine Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) zeigt, dass extreme Wetterereignisse in den letzten Jahren die wirtschaftliche Stabilität vieler Regionen gefährden.

Die Versicherungsbranchen sehen sich ebenfalls großen Herausforderungen gegenüber. Versicherer berichten von einem Anstieg der Schadensmeldungen, der durch die zunehmende Häufigkeit von extremen Wetterereignissen verursacht wird. Infolgedessen könnten Prämien ansteigen, was die finanzielle Belastung für Autofahrer und Hauseigentümer weiter erhöhen könnte. Um hierbei entgegenzuwirken, investieren viele Versicherungen in die Forschung zur Unterstützung besserer Schadenbewertungstechniken und der Entwicklung von Produkten, die auf der Grundlage aktueller Klimamodellszenarien basieren.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"