Neunkirchen

Abschied vom Gasthof Röttgen: Ein neues Kapitel für die Rogawskis

"Schock für Seelscheid: Sabine und Andreas Rogawski geben den legendären Gasthof Röttgen zum Jahresende 2024 ab – das Ende einer Ära im beliebten Lokal!"

Die Nachricht vom nahen Ende des Gasthofs Röttgen in Seelscheid hat die Gemeinde tief getroffen. Wie Sabine Rogawski und ihr Mann Andreas bekanntgaben, geben sie Ende 2024 die Gaststätte auf, die nicht nur ein beliebter Treffpunkt ist, sondern auch durch die Kultserie „Mord mit Aussicht“ einen überregionalen Bekanntheitsgrad erlangte. Der Gasthof, der in der Serie unter dem Namen Gasthof Aubach bekannt wurde, war ein Ort des Geselligkeit und der feinen Speisen, sowie ein beliebter Schauplatz für Prominente.

Betreiberfamilie gibt Gasthof ab

Sabine und Andreas Rogawski, die den Gasthof seit Ende 2019 gepachtet haben, sehen sich gezwungen, diese Entscheidung zu treffen. Während das Ehepaar Rogawski in der Gastronomie erfahren ist und zudem den Partyservice „Machbar“ betreibt, war der Gasthof Röttgen für sie als Ergänzung gedacht. Ein Kauf der Immobilie haben sie jedoch stets ausgeschlossen, um einem möglichen Verkauf nicht im Wege zu stehen. „Unser Koch hat gekündigt, das Team im Service hört auf, und mein Mann möchte mit 63 Jahren nicht mehr regelmäßig am Herd stehen“, erklärt Sabine und führt aus, dass der Schritt notwendig werde, um die Belastungen zu reduzieren, die mit dem Restaurantbetrieb einhergehen.

Beliebtheit des Gasthofs unter Druck

Die Gaststätte war im Dorf sehr beliebt, doch mit einem Personalengpass reduzierte sich die Öffnungszeit auf nur noch vier Tage pro Woche. „Die Tische sind schnell reserviert, und wir mussten kreative Lösungen finden, um während der Corona-Pandemie zu überstehen“, erinnert sich Sabine. Auch die steigenden Nebenkosten, die im Jahr 1900 gebauten Gasthof machen den Betrieb zunehmend unattraktiv. „Allein 2000 Euro Stromkosten im Monat, hinzu kommen Gas und Wasser“, stellt sie fest und fügt hinzu, dass die Preise für Waren ebenfalls gestiegen sind.

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Abschiedsfest mit Flair

Im Jahr 2024 wird es dennoch einen großen Abschied geben. Am 31. Dezember findet die große Silvesterparty statt, um die Abschiedszeit gebührend zu feiern. Bereits jetzt gibt es viel Vorfreude im Ort, da die Hotelzimmer vollständig ausgebucht sind. Sophie Schimmelpfennig und Margarita Becker, die im Service arbeiten, haben ursprünglich ihre Hilfe im September beendet, werden aber nun bis zum Silvesterfest bleiben, um den Rogawskis unter die Arme zu greifen.

Herausforderungen in der Gastronomie

„Das À-la-carte-Geschäft ist wie ein vierstündiger Dauersprint, während das Catering mehr wie ein Dauerlauf ist“, veranschaulicht Sabine Rogawski die Unterschiede zwischen den beiden Geschäftsbereichen. Dies zeigt die Anstrengungen, die nötig sind, um den Gasthof erfolgreich zu betreiben. Der Druck, der durch verschiedene Faktoren entsteht, darunter gestiegene Gebühren von der Gema für Musikveranstaltungen, verstärken die Herausforderungen weiter.

Auf der Suche nach einem Käufer

Die vier Kinder des Paares haben keinen Wunsch geäußert, in das Gastronomiegeschäft einzusteigen. „Sie haben gesehen, wie viel Arbeit das jeden Tag ist“, sagt Sabine mit einem Lächeln. Während die Familie ihren Abschied plant, unternimmt die VR-Bank einen neuen Versuch, den historisch wertvollen Gasthof zu verkaufen. Der Preis von 598.000 Euro für das Renditeobjekt zeigt, dass das Interesse an der Immobilie durchaus vorhanden, jedoch die Herausforderungen, die mit dem Betrieb verbunden sind, zur Überlegung führen.

Ein Stück Kulturgut in Gefahr

Der Gasthof Röttgen ist nicht nur eine Gaststätte, sondern auch ein Stück Heimat und Erinnerung für die Bewohner von Seelscheid. Die Schließung wird nicht nur die Gastronomie im Ort betreffen, sondern auch das soziale Zusammenleben der Gemeinde beeinflussen. Das Ende des Gasthofs markiert einen weiteren Verlust für die lokale Landschaft und verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen traditionsreiche Betriebe in der heutigen Zeit konfrontiert sind.

Quelle/Referenz
ksta.de

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