Neunkirchen führt seit drei Jahrzehnten erfolgreich eine Schulpartnerschaft mit der École Primaire in Buhesi, im Ostkongo. Diese wertvolle Unterstützung begann in den 1990er Jahren und hat sich seither zu einem bedeutenden Projekt für Bildung und Zukunftsperspektiven vor Ort entwickelt.
In Neunkirchen wird gesagt, dass Bildung der Schlüssel zur Verbesserung der Lebensumstände ist. Ehemalige Schulleiter wie Karl Friedrich Kreutz können sich noch gut an die Anfänge erinnern. „Die uns anvertrauten Kinder sollten sehen, dass es anderswo Kinder gibt, die nicht wie wir auf der Sonnenseite des Lebens aufwachsen können“, erklärt er. Diese Einstellung motivierte Lehrer und Eltern, sich aktiv in die Partnerschaft einzubringen.
Historische Wurzeln der Partnerschaft
Die historischen Wurzeln finden sich in den 90er Jahren, als Ruth Scholl, eine der Gründerinnen des Eine-Welt-Arbeitskreises, Dr. Kakule Molo kennenlernte. Dieser kongolesische Theologe setzte sich dafür ein, dass Kinder in Buhesi Zugang zu hochwertiger Bildung erhalten. Die Hellergemeinde unterstützte den Aufruf, was zur Gründung der Schulpatenschaft führte.
Im Jahr 1994 konnte dank der Einnahmen aus Schulfesten eine bemerkenswerte Summe von 9250 DM gesammelt werden, die für den Bau der ersten Klassenzimmer genutzt wurde. „So fing alles an“, beschreibt Dorothee Schumann, eine ehemalige Grundschullehrerin, den Beginn des Projekts, das mittlerweile mit der Kopernikusschule in Neunkirchen weitergeführt wird.
Die Situation in Buhesi ist geprägt von häufigen Unruhen, wobei bewaffnete Gruppen um Kontrolle kämpfen. Trotz dieser Herausforderungen konnte die Partnerschaft über die Jahre beständig wachsen. Während der ersten Schuljahre besuchten rund 150 Schüler die École Primaire, mittlerweile sind es über 1000. Die finanzielle Unterstützung aus Neunkirchen fließt kontinuierlich in die Schule und ermöglicht den Bau wichtiger Einrichtungen wie Internetcafés und einer Schneiderei.
Positive Entwicklungen durch die Projektarbeit
Die Schule in Buhesi hat sich um viele Bausteine erweitert, darunter auch eine Toilettenanlage und eine Traumaambulanz. Die Initiative zeigt deutlich, wie minimaler finanzieller Input zu bemerkenswerten Fortschritten führen kann, und die Partner in Neunkirchen sind stets informiert über die Fortschritte vor Ort. Steffi Schreiber, federführende Lehrerin der Grundschule Neunkirchen, ist begeistert: „Es ist erstaunlich, wie viel die Leute vor Ort mit so wenig Unterstützung erreichen.“
Ein wesentliches Element der Zusammenarbeit ist die Zahlung der Lehrer, da staatliche Institutionen häufig unzuverlässig sind. „Die Gelder kommen eins zu eins dort an“, versichert die Lehrerin. Angesichts der politischen Instabilität in der Region ist dies von entscheidender Bedeutung für die Bildungsangebote.
Das 30-jährige Projekt ist mehr als nur ein Schulprogramm; es offeriert eine Zukunft für viele Jugendliche in Buhesi. Die Auswirkungen sind deutlich spürbar, da viele Schüler die Möglichkeit hatten, weiterführende Schulen zu besuchen und sogar Universitäten erfolgreich abzuschließen. Dr. Kakule Molo hebt hervor, dass die Unterstützung ein tiefes Zeichen der Solidarität mit der Bevölkerung von Buhesi darstellt, die unter politischer Instabilität leidet.
Zukünftig könnte Buhesi möglicherweise die dritte Partnergemeinde von Neunkirchen werden, womit eine noch tiefere Verbindung zwischen den beiden Regionen gefestigt würde. In Anbetracht der anhaltenden Herausforderungen und der Notwendigkeit internationaler Solidarität bleibt die Aufrechterhaltung dieser Schule ein wichtiges Anliegen für die Schulen in Neunkirchen.
Für weitere Informationen über diese spannende Partnerschaft und ihre inspirierenden Erfolge, können Leser die Berichterstattung auf www.siegener-zeitung.de besuchen.