Die Gesundheitsversorgung in Niederösterreich erhält frischen Wind, insbesondere im Bezirk Breitenfurt. Hier wurde im Jahr 2023 das Primärversorgungszentrum „Primärversorgung Wienerwald“ ins Leben gerufen, das eine umfassende medizinische Betreuung für die Region bietet. Unter der Leitung der Allgemeinmediziner Peter Klar und Julia Saleta versorgt die Praxis bereits etwa 70.000 bis 100.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr. Angesichts dieser Nachfrage platzt die Einrichtung aus allen Nähten, was es notwendig macht, über Erweiterungspläne nachzudenken.
Besonders hervorzuheben ist der Einsatz eines erweiterten Teams, das in Zukunft auch Fachärzte und spezielle Therapiedienste anbieten soll. Die Vision umfasst unter anderem die Schaffung einer kleinen Notfallambulanz, die zur Entlastung von Krankenhäusern beitragen könnte. Dennoch stehen die Betreiber vor Herausforderungen: Das angestrebte Erweiterungsprojekt auf einem angrenzenden Grundstück ist gescheitert, da der Platz für die betrieblichen Abläufe nicht ausreicht.
Bedenken gegenüber Neubauprojekten
Im Fokus der Diskussionen steht das Areal der „EVN-Wiese“ oder "Breiteneder Gründe", welches für eine mögliche Neubebauung ins Spiel gebracht wurde. Trotz seiner jahrzehntelangen Nutzung als Baugrund, gab es in der Vergangenheit immer wieder Widerstände gegen eine Bebauung. Eine Volksbefragung aus dem Jahr 2018 ergab, dass 57,4 Prozent der Bürger gegen eine Bebauung dieser Fläche waren.
Peter Klar betont jedoch, dass die Fläche tatsächlich als Bauland gewidmet ist und die Zustimmung der Grundstückseigentümerin für den Bau eines zweigeschossigen Ärztezentrum bereits vorliegt. Die Prognosen für die primäre Gesundheitsversorgung zeigen, dass die Notwendigkeit eines solchen Projekts weiter wächst, da die Leistungen des Zentrums, auch wenn sie nie einen Krankenhausaufenthalt ersetzen können, doch weit über die einer normalen Ordination hinausgehen.
Bürgerinitiative fordert erneut eine Befragung
Die Pläne zur Bebauung rufen Widerstand hervor. Larissa Putz, die eine Bürgerinitiative mit dem Namen „Zukunft Breitenfurt - wir reden mit” ins Leben gerufen hat, warnt vor den möglichen Folgen eines Ärztezentrums auf der Wiese. Sie fürchtet, dass eine Genehmigung des Versorgungszentrums als Türöffner für bis zu 800 Wohnungen dienen könnte, was die bestehende Infrastruktur überfordern würde.
Binnen kurzer Zeit hat Putz mehr als 1.100 Unterschriften gesammelt – nötig wären nur 460, um ein Volksbegehren einzuleiten. Ihr Anliegen zielt darauf ab, eine Entscheidung über die Verbauung der Breiteneder Gründe zu erzwingen. Bürgermeister Wolfgang Schredl kündigte bereits an, den Antrag am 25. September zu behandeln und die Unterschriften zu überprüfen. Der Fall wird in der nächsten Gemeinderatssitzung zur Sprache kommen, jedoch konnte er nicht auf die Tagesordnung gesetzt werden, da die Fristen nicht eingehalten werden konnten.
Das Thema sorgt auch in der Gemeinde für reges Interesse, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird. Während das Primärversorgungszentrum in Breitenfurt eine wichtige Anlaufstelle für medizinische Bedürfnisse darstellt, zeigen die Widerstände der Bürger deutlich, wie sensibel das Thema der Flächennutzung in der Region ist. Nähere Informationen sind zudem im Artikel von www.noen.at nachzulesen.
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