Mödling

Sanierung des Stadttempels: Ein neues Kapitel für Wiens Kulturerbe

Wiener Stadttempel erhält nach 36 Jahren eine dringend benötigte Sanierung – die größte Synagoge Österreichs wird endlich aufgehübscht und braucht eure Hilfe!

In der Wiener Seitenstettengasse steht eine bedeutende Restaurierung an: Der jüdische Stadttempel, eine der größten Synagogen Österreichs, wird umfassend saniert. Diese Maßnahmen sind notwendig, nachdem das Bauwerk 36 Jahre ohne größere Erneuerungen geblieben ist. Geplant sind die Arbeiten für den Herbst 2025, wobei eine Fertigstellung bis zum Ende des Jahres 2026 angestrebt wird. Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) hat in einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass die Gesamtkosten für das Projekt auf 9,8 Millionen Euro veranschlagt sind.

Der Stadttempel ist nicht nur ein Gotteshaus, sondern auch das geistliche Zentrum der jüdischen Gemeinde in Wien. Jährlich besuchen über 12.000 Menschen die Synagoge, viele von ihnen im Rahmen von Führungen. Besonders bemerkenswert ist, dass der Stadttempel während der Novemberpogrome 1938 nicht vollständig zerstört wurde, was ihm eine einzigartige historische Bedeutung verleiht.

Geschichte und kulturelle Bedeutung

Der Bau des Stadttempels begann im Jahr 1826 unter der Leitung des Architekten Joseph Kornhäusl, der auch für andere prestigeträchtige Bauten in Wien verantwortlich war, darunter der nach ihm benannte Turm in der Innenstadt und das Theater in der Josefstadt. Der Tempel ist mehr als nur ein Gebäude; er steht als Symbol für die jüdische Identität und Kulturerbe in Österreich.

Kurze Werbeeinblendung

Oskar Deutsch, Präsident der IKG, betonte die Notwendigkeit der Sanierung und bezeichnete den aktuellen Zustand des Temples als besorgniserregend, was die bauliche Substanz angeht. Der Tempel hat bereits mehrere Wiederaufbau- und Sanierungsphasen durchlaufen, angefangen mit dem ersten Wiederaufbau 1947 bis hin zur letzten größeren Sanierung im Jahr 1988. Der Oberrabbiner Jaron Engelmayer wies darauf hin, dass die Nationalsozialisten den Tempel nicht vollständig niederbrannten, um Zugriff auf die wichtigen Namensarchive der jüdischen Gemeinde zu erhalten.

Für die bevorstehende Restaurierung wird der Architekt Eric-Emanuel Tschaikner von Kehn Architekten verantwortlich sein. Das Ziel ist es, die historische Anmutung des Raumes wiederherzustellen, während gleichzeitig moderne Standards in Bezug auf Akustik, Raumklima und Sicherheitsanlagen integriert werden. Auch die Barrierefreiheit wird verbessert werden, um den Tempel für alle zugänglich zu machen.

Finanzierung und Spendenaufruf

Um die notwendigen Mittel für das ehrgeizige Projekt zu beschaffen, hat die IKG eine Spendenaktion ins Leben gerufen, bei der alle Bürger eingeladen sind, einen Beitrag zur Renovierung zu leisten. Auf der Website www.stadttempel.at können Interessierte mehr über die Restaurierung erfahren und spenden. Spender, die 2.500 Euro oder mehr beisteuern, haben die Möglichkeit, einen der 600 Sterne an der Innenseite der Kuppel zu widmen.

Kurze Werbeeinblendung https://hempy-futter.com/

Der Stadttempel ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk, das nicht nur für die jüdische Gemeinde, sondern für die gesamte österreichische Gesellschaft von Bedeutung ist. Deutsch hob hervor, dass es sich um einen Teil des österreichischen Kulturerbes handelt, der für eine beständige jüdische Präsenz im Land steht und daher in den Fokus der Öffentlichkeit gehört.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"