Das Stadttheater Mödling bereitet sich auf eine aufregende Saison 2024/25 vor, die mit einer Vielzahl an Produktionen aufwartet. Am vergangenen Donnerstag präsentierte Theaterdirektor Bruno Max den neuen Spielplan, der in der Stadt für Aufwind sorgt. Der Startschuss fällt am 5. Oktober mit „Volpone oder Der alte Fuchs“ von Ben Jonson, einer als „Gaunerkomödie“ bezeichneten Inszenierung. Diese Eröffnung weckt Vorfreude auf das Theatervergnügen, das die Zuschauer in den kommenden Monaten erwarten dürfen.
Das Repertoire für die kommende Saison bietet eine breite Palette, die sowohl klassische als auch moderne Werke umfasst. Besonders bemerkenswert ist der Mix, von einem elisabethanischen Klassiker bis hin zu zeitgenössischen Erstaufführungen. Rüdiger Hentzschel wird „Stolz und Vorurteil (oder so…)“ von Isobel McArthur inszenieren, eine Adaption des berühmten Romans von Jane Austen, die mit einem starken Fokus auf Frauenpower glänzt. Diese Produktion war bereits im Burgtheater-Kasino zu sehen und gewann 2022 den renommierten Laurence-Olivier-Award für die beste Komödie, was auf die hohe Qualität und den ansprechenden Inhalt hinweist.
Vielfältige Inszenierungen mit historischem Bezug
Der Spielplan setzt sich mit weiteren Highlights fort. Am 7. Dezember wird Bruno Max „Frankenstein“ von Mary Shelley in einer neuen Bühnenfassung zur Aufführung bringen. Diese zeitlose Geschichte über Wissenschaft, Ethik und Menschlichkeit wird sicherlich einige zum Nachdenken anregen. Ab dem 11. Januar 2025 wird die französische Komödie „Die Krise“ von Colin Serreau aufgeführt, die von Babett Arens geleitet wird, während Max mit „Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss“ nach dem Roman von Horace McCoy ab dem 11. Februar 2025 das Programm bereichert.
Im weiteren Verlauf der Saison wird Felix Metzner „Mein wunderbarer Waschsalon“ von Brendan Murray nach dem Drehbuch von Hanif Kureishi inszenieren, beginnend am 8. März 2025. Ein denkwürdiges Ereignis wird die Aufführung von „Unten durch. Eine Geschichte vom Anfang des Friedens“ von Heinz R. Unger sein, die anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes Premiere feiern wird (5. April 2025).
Den Abschluss der Saison bildet Georg Büchners melancholische Märchenkomödie „Leonce und Lena“, die am 7. Juni Premiere hat und von Tanja und Peter Fuchs inszeniert wird. Diese Feier der menschlichen und politischen Komplexität wird gewiss viele Zuschauer in ihren Bann ziehen.
Das Städttheater als Kulturinstitution
Die Produktionen sind nicht nur in Mödling zu sehen, sondern werden auch im Theater Scala in Wien aufgeführt. Bruno Max merkt an, dass das Wiener Publikum oft anders reagiert und sogar an anderen Stellen lacht als die Mödlinger Zuschauer. Doch eines scheint sicher: Was in Mödling gut ankommt, wird auch in Wien erfolgreich sein. Das theaterfreudige Publikum von Mödling hat bereits gezeigt, dass es dem Stadttheater und dessen Programm vertraut. Mehr als 60 Prozent der Abonnenten haben ihre Abonnements für die neue Spielzeit bereits verlängert, obwohl das Programm noch nicht bekannt war. Dies ist ein bemerkenswerter Vertrauensbeweis.
Die vergangenen Saisonen haben auch ökonomisch glänzend abgeschnitten – mit einer Auslastung von 84,66 Prozent im Stadttheater und sogar 94,66 Prozent im Theater im Bunker. Man fragt sich, welche Stadt dieser Größe einen so aktiven Theaterbetrieb unterhält. Bürgermeister Michael Danzinger (ÖVP) und Kulturstadtrat Stephan Schimanowa (SPÖ) betonten beide die Wichtigkeit des Stadttheaters für die Stadt Mödling und unterstrichen die fortgesetzte Unterstützung der Kommune durch einen Vierjahres-Fördervertrag.
Diese neue Saison verspricht, ein aufregendes kulturelles Erlebnis für die Zuschauer zu werden, mit einem abwechslungsreichen Programm und Inszenierungen, die sicherlich die Herzen der Theaterbesucher erobern werden.
