In Mödling sorgte ein radikaler Rückschnitt eines Feigenstrauchs für Aufregung unter Anwohnern. Reinhold Scheiber, der in der Nähe des betroffenen Grundstücks wohnt, war überrascht, als das Umweltamt eine offizielle Aufforderung zum Rückschnitt erteilte. Dies sei notwendig gewesen, um „die uneingeschränkte Benützbarkeit dieses Bereiches wieder gewährleisten zu können“. Während Scheiber darauf hinwies, dass die Feige ohne sein Zutun gewachsen sei, bat er um eine Verschiebung des Rückschnitts auf den Spätherbst, allerdings blieb eine Antwort auf seine Rückmeldung aus.
In den letzten Tagen wurde der Feigenstrauch jedoch radikal beschnitten und die einst prächtige Pflanze fand sich stark dezimiert wieder. Beschämt von der Situation äußerte Scheiber sein Bedauern über die „absolut nicht-grüne Vorgangsweise“ bei der Abwicklung und informierte auch den Bürgermeister über seine Unzufriedenheit. Den Blicken von Nachbarn und Passanten ausgesetzt, erklärt er, dass viele entsetzt nach der schönen Feige fragten und sich wunderten, warum er so drastisch gehandelt habe.
Stadtrat sieht Handlungsbedarf
Der zuständige Stadtrat Leo Lindebner, Mitglied der ÖVP, äußerte sich zu den Umständen des Rückschnitts in einem Gespräch mit der NÖN. Er gab an, dass die Stadtgärtnerei und das Verkehrsamt bereits darüber informiert wurden, dass die Sichtachse beim Abbiegen aus der Brunecker Gasse in die Andreas Hofer-Gasse durch die Feige eingeschränkt wurde. Dies habe letztendlich zu dem starken Rückschnitt durch Saisonarbeiter, die regelmäßig vom AMS vermittelt werden, geführt.
Lindebner betrachtet den Rückschnitt als möglicherweise zu drastisch und kündigte an, dass er davon ausgehe, dass die Feige im kommenden Frühjahr wieder sprießen werde. Zudem schlägt er eine Hochstamm-Variante vor, um ähnliche Situationen in Zukunft zu vermeiden. Das gesamte Geschehen hat bereits für viele Diskussionen gesorgt, und der Umgang der Behörden mit dem grünen Raum bleibt ein kontroverses Thema in der Stadt.
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