
Die besinnliche Weihnachtszeit ist für viele eine Zeit voller Traditionen und Rituale, die tief in der Kultur verankert sind. Diese Bräuche helfen, den Geist der Feiertage zu erwecken und die Bedeutung von Weihnachten zu erleben. In Niederösterreich sind zahlreiche Traditionen gebührend gefeiert und haben ihre Wurzeln in vergangenen Jahrhunderten oder sogar Jahrtausenden.
Am 4. Dezember, dem Gedenktag der Heiligen Barbara, wird eine ganz besondere Tradition gepflegt. Vor Sonnenaufgang werden Zweige von Obstbäumen oder Sträuchern abgeschnitten und in Wasser gestellt. Ein faszinierender Hintergrund dieses Brauchs besagt, dass die Hl. Barbara, die als frühchristliche Märtyrerin gilt, auf ihrem Weg ins Gefängnis an einem Zweig hängen blieb und ihn mitnahm. An dem Tag ihrer Verurteilung erblühten die Zweige, was für Glück im kommenden Jahr stehen soll.
Die rauschenden Raunächte
Ein weiterer bedeutender Brauch sind die Raunächte, die mystischen Nächte zwischen Weihnachten und dem Drei-Königs-Tag. Diese Nächte werden vorrangig genutzt, um mit Hilfe von Räuchern böse Geister und negative Energien aus den eigenen vier Wänden zu vertreiben. Dies geschieht durch das Verbrennen von heilenden Kräutern und Weihrauch, eine Tradition, die von unseren Vorfahren weitergegeben wurde.
Eine weitere schöne Tradition ist der Adventkranz, der relativ neu ist und im 19. Jahrhundert entstand. Damals war der Kranz mit 24 Kerzen ausgestattet, heute sind es nur noch vier, die eine entspannte und friedliche Stimmung verbreiten sollen. Die Farben der Kerzen reflektieren die liturgischen Farben der katholischen Kirche, wobei drei Kerzen lila und eine rosa ist.
Symbolik von Christbaum und Krippe
Der Christbaum und die Krippe sind zentrale Elemente der Weihnachtsbräuche, die in der Diözese St. Pölten große Bedeutung haben. Der Christbaum, der ursprünglich im 17. Jahrhundert als „Paradiesbaum“ bekannt war, symbolisierte das Leben, bevor er in den österreichischen Haushalten ein fester Bestandteil der Weihnachtszeit wurde. Die Krippe wiederum, die Jesus in einem Futtertrog zeigt, erzählt die Weihnachtsgeschichte auf eine sehr anschauliche Weise.
Die Dauer des Advents variiert: Dieser Zeitraum umfasst die letzten vier Sonntage vor dem 25. Dezember und kann zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember beginnen. Diese Flexibilität macht die Adventzeit besonders spannend und variabel, traditionsreich und bedeutsam für viele Menschen.
Die Vorfreude auf Weihnachten wird oft von tiefgründigen Wünschen begleitet. Viele nutzen diese besinnliche Zeit, um innezuhalten und nachzudenken, was im Leben wirklich wichtig ist. Wünsche landet oft nicht nur im Materiellen, sondern reflektieren eine tiefere Sehnsucht nach Frieden, Gesundheit und zusammen verbrachter Zeit mit der Familie.
Persönliche Botschaften und Frieden
Ein weiteres schönes Element dieser Zeit ist das Geben von persönlichen Wünschen. Anstelle von vorgefertigten Karten gewinnen individuell geschriebene Nachrichten oder handgeschriebene Briefe an Bedeutung. Diese persönlichen Botschaften drücken nicht nur Gedanken und Dankbarkeit aus, sondern schaffen auch zwischenmenschliche Verbindungen, die oft in Vergessenheit geraten.
Einen zusätzlichen Lichtstrahl in diese besondere Zeit bringt das Friedenslicht aus Bethlehem, das in vielen Gemeinden verteilt wird. Es wird in der Geburtsgrotte Jesu entzündet und symbolisiert Hoffnung und Frieden. In Niederösterreich holen es Pfadfinder und Feuerwehrjugendgruppen ab, die es in Kirchen und Rathäuser bringen und so das Zeichen des Friedens weitertragen.
Insgesamt verkörpert die Weihnachtszeit in Niederösterreich eine tief verwurzelte Verbindung zu Traditionen, die das Leben der Menschen prägen. Diese Bräuche und Emotionen schaffen eine Atmosphäre der Zusammengehörigkeit und des gemeinsamen Erlebens.
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