In einer umfassenden und großangelegten Übung haben das Österreichische Bundesheer, die Landeskliniken Hollabrunn sowie Mistelbach-Gänserndorf und das Medizinische Zentrum Gänserndorf gemeinsam an einem realistischen Szenario für den Fall eines Blackouts trainiert. Diese dreitägige Übung hatte als zentrales Ziel, die Notfallstrategien zu verfeinern und sicherzustellen, dass die medizinische Versorgung der Bevölkerung auch in Krisenzeiten gewährleistet ist.
Unter den teilnehmenden Organisationen waren auch die Bezirkshauptmannschaft Hollabrunn, das Rote Kreuz, die Feuerwehr und die Polizei. Am Anfang der Übung stellte das Team der Kliniken ein Unterstützungsgesuch an das Bundesheer, um bei der Logistik in einem Notfall Hilfe zu bekommen. Soldaten begleiteten dabei echte Transportaktionen, in denen Patientenverpflegung und Medikamente transportiert wurden, und simulierten die Evakuierung von Verletzten mithilfe von Statisten.
Simulationsszenarien und praktische Übungen
Im Rahmen der Übung wurden verschiedene Szenarien durchgespielt. Dazu zählte neben der Lieferung von Treibstoff von Lobau nach Hollabrunn auch der Transport von Blutkonserven nach Mistelbach. Dies alles wurde in das Übungsszenario integriert, um die Abläufe unter realistischen Bedingungen zu testen. Vor dem Landesklinikum Hollabrunn wurde sogar ein Triagezelt errichtet, wo die Prozesse der Patientenaufnahme und der Erstuntersuchung geübt wurden. Schülerinnen und Schüler der Gesundheits- und Krankenpflegeschule in Hollabrunn übernahmen die Rolle von Übungspatienten und simulierten verschiedene Erkrankungen.
Zusätzlich wurde im Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf ein Feldbettenlager eingerichtet, um auch die Unterbringung von Patienten im Krisenfall zu üben. Dr. Rainer Ernstberger, der ärztliche Direktor und Einsatzleiter in Hollabrunn, erklärte die speziellen Herausforderungen, die ein Blackout mit sich bringt. „Da im Ernstfall keine technischen Geräte zur Verfügung stehen, mussten die diagnostischen und administrativen Abläufe unter erschwerten Bedingungen geübt werden“, so Ernstberger.
Die Übung umfasste auch strenge Zutrittskontrollen, die durch das Bundesheer durchgeführt wurden. Nur autorisierte Personen hatten Zugang zu den Kliniken, und Rettungsfahrzeuge, einschließlich eines gepanzerten Notarztwagens, wurden eingesetzt, um den realistischen Rahmen zu bilden. Diese Maßnahmen sollten sicherstellen, dass auch in einem echten Notfall die Sicherheit der Patienten und des medizinischen Personals Vorrang hat.
Am Ende der Übung wurden die Erfahrungen und Ergebnisse zusammengetragen. Die Klinikleitungen waren sich einig, dass die Veranstaltung wertvolle Erkenntnisse gebracht hat. Die identifizierten Problemstellen werden nun einer eingehenden Analyse unterzogen, um spezifische Maßnahmen zu entwickeln, die die Kliniken noch besser auf einen realen Blackout vorbereiten.
„Diese Milizübung hat uns gezeigt, wie wir im Ernstfall besser handeln können“, schlussfolgerte das verantwortliche Team.
Solche proaktiven Übungen sind entscheidend, um die Effizienz der Rettungs- und Versorgungssysteme in Krisensituationen zu optimieren. Informationen zu weiteren Entwicklungen finden sich unter www.meinbezirk.at.
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