Mistelbach

Proteste gegen Strukturreform: Zukunft der Krankenhäuser im Weinviertel

Chaos im Weinviertel: Nach dem Leak der Strukturreform der niederösterreichischen Spitäler tobt der Streit zwischen SPÖ und ÖVP - was bedeutet das für die Patienten in der Region?

Die Diskussion um die Strukturreform der niederösterreichischen Spitäler hat in den letzten Tagen erheblich an Fahrt aufgenommen. Nachdem die „Kronen Zeitung“ am Mittwochabend ein Expertenpapier, das die geplanten Veränderungen skizziert, veröffentlicht hat, melden sich zahlreiche Stimmen zu Wort. Insbesondere die Nationalratsabgeordnete Melanie Erasim (SPÖ) äußert scharfe Kritik: „Diese Reform macht das Weinviertel zum gesundheitspolitischen Entwicklungsland anstatt die Versorgung zu verbessern.“

Im Fokus der Reform steht die Zusammenlegung der Klinikstandorte in Korneuburg, Stockerau und Hollabrunn zu einem neuen Krankenhaus, das als Weinviertel Süd-West bekannt werden soll. Zusätzlich soll das Medizinische Zentrum in Gänserndorf in ein Primärversorgungszentrum umgewandelt werden. Die Landesgesundheitsagentur hat jedoch betont, dass es sich bei diesen Vorschlägen vorerst nur um Überlegungen handelt und noch keine endgültigen Entscheidungen getroffen wurden. Erfreulicherweise bleibt das Landesklinikum in Mistelbach von diesen Veränderungen unberührt.

Unparteiische Einschätzungen des Mistelbacher Bürgermeisters

Erich Stubenvoll, der Bürgermeister von Mistelbach, zeigt sich optimistisch bezüglich der Zukunft des Klinikstandortes. „Ich habe aus gut informierten Quellen erfahren, dass der Gesundheitspakt keine negativen Auswirkungen auf Mistelbach haben wird“, erklärte er. Er glaubt sogar an eine Aufwertung des Krankenhauses und hebt hervor, dass es in der Region gut aufgestellt ist. „Mistelbach ist das wichtigste Krankenhaus im Weinviertel,“ so Stubenvoll.

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Er kritisiert jedoch den Umgang mit den Informationen rund um die Reform. Der Leak des Expertenpapiers habe nur zu Verunsicherung in der Bevölkerung geführt. Stubenvoll sieht Reformen als notwendig an, betont aber, dass diese nicht auf Kosten der Versorgungsqualität gehen dürfen. Vor dem Hintergrund eines Fachkräftemangels und der unzureichenden Auslastung kleinerer Krankenhäuser müssen seiner Meinung nach Kompetenzen gebündelt werden.

Politische Reaktionen und weitere Schritte

Im Widerstand gegen die Strukturreform formiert sich bereits eine Offensive der SPÖ. Melanie Erasim kündigte an, mit weiteren Bezirksvorsitzenden eine Petition zu starten, um den Bürgern eine Stimme zu geben und gegen mögliche Kürzungen in den Weinviertler Krankenhäusern zu protestieren. „Wir müssen uns massiv gegen diesen Kahlschlag wehren“, betonte Erasim und erhält Rückhalt von Landesrat Sven Hergovich. Diese Petition soll bereits in der kommenden Woche gestartet werden.

Zusätzliche Informationen über die medizinischen Kennzahlen im Weinviertel verdeutlichen die Tragweite der Diskussion: Im Jahr 2023 gab es 49.488 stationäre Aufenthalte und 22.017 operative Leistungen in der Region. Dies zeigt die Bedeutung der Krankenhäuser für die Bevölkerung, die auf eine zuverlässige medizinische Versorgung angewiesen ist.

Diese Reformbewegungen müssen im Kontext der steigenden finanziellen Belastungen für die Gemeinden betrachtet werden, die durch die NÖKAS-Umlage entstanden sind. Stubenvoll merkt an, dass Reformen notwendig sind, um zukünftige finanzielle Herausforderungen stemmen zu können, ohne jedoch die Qualität der Gesundheitsversorgung zu gefährden.

Am Ende bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und welche konkreten Maßnahmen letztlich ergriffen werden. Diese Änderungen in der Struktur der Gesundheitsversorgung können weitreichende Folgen haben, sowohl für Ärzte als auch für die Patienten. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.noen.at.


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Quelle
noen.at

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