Mistelbach (dpa/lby) – Die Olympischen Spiele haben nicht nur Athleten und Zuschauer in ihren Bann gezogen, sondern auch die Vorfreude auf die offiziellen Maskottchen, die ihren Platz in den Herzen der Fans finden. Besonders im Fokus steht das ZDF-Maskottchen, das in Oberfranken, genauer gesagt in Mistelbach, produziert wird. Der große Zuspruch für dieses einmalige Spielzeug führte dazu, dass der Hersteller Sigikid, unter der Leitung von Axel Gottstein, jetzt schnellstens Nachschub herstellen lässt.
Der Zulauf zum Maskottchen
Der Spielzeughersteller hat auf die stark gestiegene Nachfrage reagiert. „Nach den Erfahrungen der vergangenen Male haben wir von unseren Produktionspartnern 2000 Stück produzieren lassen“, erläutert Gottstein in einem Interview mit dem «Neuen Tag». Von diesen Maskottchen sind einige bereits an das ZDF gegangen, um sie dem Studiopublikum zur Verfügung zu stellen. Ein bemerkenswerter Teil, nämlich eine mittlere dreistellige Zahl, war bereits während des Verkaufs über den Online-Shop innerhalb von nur zwei Tagen vergriffen. Dies verdeutlicht die große Beliebtheit und das Interesse der Menschen an diesen Produkten. Die einzige Verkaufsstelle für das ZDF-Maskottchen bleibt der Hersteller selbst.
Der Hersteller in der Krise
Trotz des Erfolgs des Maskottchens sieht sich Sigikid mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Die Lage des Unternehmens hat sich in den letzten Jahren verschlechtert, was unter anderem dazu geführt hat, dass eigene Geschäfte schließen mussten. Auch der allgemeine Trend des Fachhandelssterbens trägt zur schwierigen Situation bei. Dennoch gibt es Lichtblicke: Gottstein hebt hervor, dass der Verkauf über den gerade aus der Insolvenz gekommenen Warenhauskonzern Galeria wieder besser läuft und das Unternehmen Möglichkeiten sucht, um sich neue Vertriebswege zu erschließen.
Das Design des Maskottchens
Für die Olympischen Spiele in Paris hat sich Sigikid etwas besonders Kreatives einfallen lassen. Das Maskottchen präsentiert sich in Form eines puscheliger Hahns, dessen Schwanz in den Farben der französischen Trikolore gehalten ist. Dieses skurrile Design spricht nicht nur Kinder, sondern auch Sammler an, die ein besonderes Interesse an solch einzigartigen Kuscheltieren haben. Die Verbindung von Kreativität und kulturellem Bezug ist ein Markenzeichen des Mistelbacher Unternehmens, das auch bei den vorherigen Olympischen Spielen in Sotschi, Rio, Tokio und Peking für die ZDF-Maskottchen verantwortlich war.
Die Verbreitung des Unternehmens
Aktuell beschäftigt Sigikid etwa 150 Mitarbeiter. Davon sind mehr als 70 am Hauptsitz in Mistelbach tätig. Dieser Standort umfasst verschiedene Abteilungen wie Verwaltung, Produktentwicklung, Musternäherei und einen Outlet-Shop. Die regional verwurzelte Produktion und die Entwicklung kreativer Spielwaren haben diese Firma in der Branche bekannt gemacht.
Ein Blick auf die Zukunft
In Anbetracht der erfolgreichen Nachproduktion des Maskottchens lässt sich ein echter Trend erkennen: Der Wert von lokal produziertem Spielzeug wächst. Ein bewusster Konsum und das Interesse an regionalen Produkten nehmen zu, was für Unternehmen wie Sigikid eine Chance darstellt, sich neu zu positionieren. Angesichts der bevorstehenden Olympischen Spiele erhoffen sich die Verantwortlichen, dass die Begeisterung für das Maskottchen nicht nur den Verkauf fördert, sondern auch das Interesse an weiteren Produkten steigert. Ob bei Sammlern oder unter den jüngeren Generationen – die Suche nach originellem Spielzeug ist ungebrochen im Trend.