In der Stadt Mistelbach herrscht Trauer, denn am 18. Oktober ist der altgediente Bürgermeister und ehemalige Direktor der Landwirtschaftlichen Fachschule, Christian Resch, verstorben. Nur kurz nach seinem 69. Geburtstag erlag er einer langjährigen Krankheit. Seine engagierte Arbeit im Gemeinderat begann 1989, und ab 1997 führte er als Bürgermeister viele bedeutende Projekte durch, die teilweise erst jetzt ihre volle Wirkung zeigen.
Bürgermeister Erich Stubenvoll äußerte sich betroffen: „Die Gemeinde verliert mit Christian Resch einen engagierten Kommunalpolitiker, in dessen Amtszeit weit mehr als 100 Projekte umgesetzt wurden.“ Zu den markantesten Initiativen zählt der Vorschlag eines interkommunalen Wirtschaftsparks und die Umgehungsstraße, für die Resch viel politischen Widerstand auf sich nahm.
Ein Herz für Kunst und Innovation
Christian Resch hatte eine besondere Vorliebe für moderne Kunst, die nicht bei allen Bürgern gut ankam. Er initiierte die Ausstellungsreihe „Kunst im Amt“ und setzte sich dafür ein, in jeder Gemeinde ein modernes Kunstwerk zu platzieren – ein Vorhaben, das besonders umstritten war, unter anderem im Fall des Nitsch-Museums in Mistelbach.
Sein größtes, und auch finanziell herausforderndstes, Projekt war der Bau der Kanalisation in Mistelbach und den umliegenden Gemeinden, das jedoch auch zur Mehrung der Schulden der Stadtgemeinde führte. Dies hatte langfristige Auswirkungen auf die Handlungsfreiheit anderer Bürgermeister, was Reschs politische Anerkennung erschwerte.
Abseits der Politik war Resch ein Familienmensch: Er war verheiratet, hatte drei Töchter und war stolzer Großvater. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Wieselburg, seiner Heimatstadt, wo er von den Herausforderungen des Lebens gezeichnet und gleichsam mit Stolz auf seine Errungenschaften blickte.
Bürgermeister Stubenvoll würdigte ihn in bewegenden Worten: „Christian Resch hat Mistelbach beeindruckend geprägt und Menschen inspiriert. Seine Liebe zur Kunst und seine Weitsicht haben Mistelbach weltoffen und modern gemacht. Seine Spuren werden noch lange an vielen Ecken Mistelbachs zu sehen sein und ihn unvergesslich machen.“ Sein Mitgefühl gilt seiner Familie, die in dieser schweren Zeit Beistand benötigt.
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