Am Dechanthof, einem renommierten Tierheim, stehen die Verantwortlichen vor einer beispiellosen Herausforderung: Rund 210 Katzen leben dort und die Zahl neigt dazu, weiter zu steigen. Die stellvertretende Obfrau Gaby Bachmayer beschreibt die Situation eindrücklich: „Es ist ein Kommen und Gehen: Kaum sind drei Kätzchen weg, kommen drei bis fünf wieder nach.“ Dieser Teufelskreis der Katzenaufnahme ist besorgniserregend.
Die gesundheitlichen Herausforderungen
Ein Großteil der neu aufgefundenen Katzenbabys bringt gesundheitliche Probleme mit sich. Viele der entdeckten kleinen Tiere sind von Giardien befallen, parasitären Einzellern, die im Dünndarm leben. Diese Mikroben führen zu starkem Durchfall und können, wenn sie unbehandelt bleiben, zu einer Austrocknung der Tiere führen. Der ständige Zustrom von verletzten oder kranken Katzen stellt eine enorme Belastung für die Pflegekräfte dar.
Kastration als Schlüssel zur Lösung
Ein zentrales Problem in der aktuellen Situation sind die unkastrierten Freigängerkatzen. Trotz der gesetzlichen Verpflichtung zur Kastration, wehren sich einige Katzenbesitzer gegen diesen notwendigen Schritt. Oft liegen finanzielle Gründe oder schlichtweg Unkenntnis vor, welche zu einer stetig wachsenden Katzengruppe führen, die dann ausgesetzt wird. Dies verstärkt die schon prekäre Lage im Tierheim Dechanthof erheblich.
Direkte Hilfe ist gefragt
Bachmayer appelliert an die Bürger: „Augen auf, wenn der Nachbar unkastrierte Katzen hat. Jeder soll schauen und mithelfen.“ Die Gemeinschaft ist gefordert, aktiv gegen die hohe Anzahl von ungewollten Katzenpopulationen vorzugehen. Auf sozialer Ebene könnte eine Kampagne zur Aufklärung über die Wichtigkeit von Kastrationen und verantwortungsvoller Tierhaltung enorme Wirkung zeigen.
Drastische Fälle im Tierheim
Die erschreckende Realität, die die Verantwortlichen am Dechanthof täglich erleben, zeigt sich in den tragischen Schicksalen der Katzen. Fälle wie die der „Piratenkinder“, deren Augen aufgrund einer schweren Infektion entfernt werden mussten, verdeutlichen die gravierenden Folgen der Misshandlungen. In noch extremeren Fällen werden Katzenbabys mit Madenbefall entdeckt. Wenn die Katzenmutter verstirbt, können fliegende Insekten ihre Eier in die neugeborenen Kitten legen, was verheerende Auswirkungen auf deren Gesundheit haben kann.
Unterstützung durch Spenden
Da der Platz im Tierheim Dechanthof begrenzt ist, hat das Team die Annahme von Sachspenden bis September eingestellt. Die Tierärztin überprüft wöchentlich den Zustand der Tiere, um sicherzustellen, welche für die Adoption bereit sind. Es bleibt jedoch zu betonen, dass die Platznot einen harten Einfluss auf die möglichen Adoptionsraten hat: In der vergangenen Woche konnten nur 25 Kätzchen zur Adoption freigegeben werden.
Unterstützung für den Dechanthof
Der Dechanthof sucht Unterstützung auf vielfältige Weise. Finanzielle Spenden sind dringend erforderlich, um die laufenden Kosten für die medizinische Versorgung und das Futter zu decken. Die IBAN für Geldspenden lautet: AT73 3250 1000 0191 0850. Diese Unterstützung ist entscheidend, um den Teufelskreis der Katzenaufnahme zu durchbrechen und den Tieren ein besseres Leben zu ermöglichen.
Ein Aufruf zur Verantwortung
Die anhaltenden Herausforderungen am Dechanthof sind ein eindringlicher Appell an jeden Tierbesitzer, Verantwortung zu übernehmen. Es ist unerlässlich, die Bedürfnisse der Tiere zu erkennen und darauf zu achten, dass niemand im Stich gelassen wird. Ein stärkeres Bewusstsein für das Thema Tierschutz kann dazu beitragen, die derzeitige Situation zu verbessern und zukünftiges Leid zu verhindern.