Vergangene Woche fand in Brunn am Gebirge die zweite Veranstaltung der Frauen-Veranstaltungsreihe „Mental Load – Immer muss ich an alles denken“ statt. Die Veranstaltungsserie setzt sich mit dem Thema Mentale Gesundheit und Selbstfürsorge auseinander und beleuchtet insbesondere das Phänomen des Mental Load. Dabei handelt es sich um eine unsichtbare Form der Sorgearbeit, von der Betroffene oft selbst nichts mitbekommen. Der Begriff umfasst nicht nur das organisatorische Beziehungs- und Familienmanagement, sondern auch die emotionale Arbeit, die Frauen leisten.
Ein zentrales Problem beim Mental Load ist, dass Frauen ihre eigene Leistung oft nicht erkennen. Sie stehen unter einer Vielzahl von Belastungen, da sie nicht nur ihre Familien managen und den Haushalt führen, sondern auch berufstätig sind und möglicherweise Angehörige pflegen. Hinzu kommen die sogenannten „Kleinigkeiten“, die oft als selbstverständlich angesehen werden. In vielen Familien wird erwartet, dass die Mutter für alle Planungsaufgaben zuständig ist und diese auch umsetzt. Diese Überlastung an Fürsorgearbeit kostet Frauen physisch und psychisch viel Kraft und Energie. Es ist daher wichtig, die Familienarbeit fair und partnerschaftlich aufzuteilen, damit sie für alle Beteiligten funktioniert.
Die Psychotherapeutin Elisabeth Cinatl, Leiterin des Vereins und der Frauenberatungsstelle „wendepunkt“, erklärt, dass Mental Load nicht nur aus Care-Arbeit und organisatorischer Arbeit besteht, sondern auch Gefühlsarbeit umfasst. Es geht darum, sich um das Wohlergehen der einzelnen Familienmitglieder zu kümmern und sich emotional einzubringen.
Die Veranstaltungsreihe bot dem Publikum eine spannende Mischung aus Vorträgen, Gesprächen mit Expertinnen aus Forschung und Beratung sowie persönlichen Erfahrungsberichten Betroffener. Dadurch wurden Informationen und fachliche Inhalte auf verständliche und unterhaltsame Weise vermittelt. Für musikalische Untermalung sorgte die Kabarettistin, Sängerin und zweifache Mutter Caroline Athanasiadis.
Die Veranstaltungsreihe wird von der Abteilung Familien und Generationen des Landes Niederösterreich in Zusammenarbeit mit „Welt der Frauen“ und der Katholischen Frauenbewegung Niederösterreichs organisiert. Die nächste Veranstaltung findet am 23. Oktober in St. Leonhard am Forst statt.
In einem Artikel von www.noe.gv.at ist zu lesen, dass nähere Informationen zur Veranstaltungsreihe beim Büro von Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister erhältlich sind. Interessierte können sich an Dieter Kraus wenden oder eine E-Mail an dieter.kraus@noe.gv.at schicken.
