Melk

Schwere Vorwürfe gegen Tiertransporte: Schwangere Kühe leiden auf langer Reise

"Skandalöser Tiertransport: 30 schwangere Kühe ohne Wasser und Futter auf 2.500 km nach Kayseri – Tierschutzverein schlägt Alarm!"

In einem schockierenden Vorfall, der die Tierschutzdebatte in den Fokus rückt, gerät ein Tiertransport von trächtigen Kalbinnen aus Österreich in die Türkei ins Kreuzfeuer der Kritik. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) meldete schwere Gesetzesverstöße, nachdem rund 30 trächtige Kalbinnen unter äußerst problematischen Bedingungen, von der Berglandhalle in den knapp 2.500 Kilometer entfernten türkischen Ort Kayseri transportiert wurden. Während dieser fast drei Tage dauernden Reise sollen die Tiere weitgehend ohne Wasser und Futter ausgekommen sein.

Laut den Berichten des VGT wurden die Kalbinnen während des Transports, der insgesamt 98 Stunden in Anspruch nahm, etwa 59 Stunden in einem Lastwagen gehalten. Dabei gab es lange Phasen ohne nennenswerte Bewegung und enorme Wartezeiten, unter anderem 36 Stunden in einem Wartestall in Bulgarien und 8 Stunden an der EU-Außengrenze. Hinzu kommen weitere Vorwürfe, wie die Anwendung von physischer Gewalt bei den Verladungen und die Missachtung vorgeschriebener Ruhezeiten. Der VGT kritisiert den Export als einen Akt der Tierquälerei, da gemäß der EU-Vorgaben lebende Tiere nur zum Zweck der Zucht in Drittstaaten exportiert werden dürfen.

Vorwürfe und Reaktionen

Isabell Eckl, eine Vertreterin des VGT, äußerte sich empört zu den erschreckenden Bedingungen, unter denen die schwangeren Kühe transportiert wurden. „Schwangere Kühe bei brütender Hitze auf einen tagelangen Transport zu schicken und nicht einmal Wasser zur Verfügung zu stellen, ist an Unmenschlichkeit kaum zu überbieten“, erklärte sie und forderte ein gesetzliches Verbot solcher tierquälerischer Transporte.

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Um die Vorwürfe aufzuklären, fragte die NÖN auch bei dem NÖ Genetik Rinderzuchtverband nach. Geschäftsführer Karl Zottl betonte, dass man mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten werde, um den Vorfall gründlich zu untersuchen. Währenddessen äußerte sich EU-Abgeordneter Alexander Bernhuber (ÖVP) und stellte die Wichtigkeit von gesetzlich geregelten Vorgaben für Transporte heraus. Er wies auf vorhandene Vorgaben über GPS-Tracking zur Überwachung von Ruhezeiten während der Transporte hin und erklärte, dass im EU-Parlament derzeit an einer Überarbeitung der Tiertransportrichtlinien gearbeitet wird.

Dennoch ist Bernhuber gegen ein generelles Verbot solcher Transporte, da er der Ansicht ist, dass sowohl der österreichische Sektor als auch die Importländer Interesse an einem ordnungsgemäßen Transport von Zuchtrindern haben. „Solange alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden, halte ich diese Transporte für sinnvoll“, äußerte sich der Landwirt.

Die Bezirkshauptfrau von Melk, Daniela Obleser, entgegnete den Vorwürfen und betonte, dass in der Vergangenheit keine signifikanten Probleme bei Transporten aus der Berglandhalle aufgetreten seien. Auch die notwendigen Kontrollmechanismen seien im aktuellen Fall eingehalten worden, einschließlich der Anwesenheit einer Amtstierärztin zum Zeitpunkt der Verladung.

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Wirtschaftliche Perspektiven

In diesem Kontext verteidigte Bernhuber die Notwendigkeit des Exports von Zuchtrindern in die Türkei. Eine österreichische Kuh könnte dort etwa 6.000 Kilogramm Milch pro Jahr produzieren im Vergleich zu maximal 3.000 Kilogramm von einer regionalen Kuh. Er glaubt, dass der Export gesunder Tiere nicht nur für Österreich von Bedeutung ist, sondern auch eine Einkommensquelle für bäuerliche Familien in der Türkei darstellt.

Die Diskussion über Tiertransporte und deren Regulierung gewinnt zunehmend an Bedeutung, da immer mehr Vorwürfe bezüglich der Einhaltung von Tierschutzrichtlinien in den Mittelpunkt rücken. Mit den derzeit laufenden Überprüfungen sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene könnte sich bald eine Änderung im Umgang mit solchen Transporteinrichtungen ergeben, die sowohl den Tierschutz als auch wirtschaftliche Interessen im Blick haben müssen.

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