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Mehr als 4300 Amphibien im Krötenzirkus: Ein lokaler Beitrag zum Schutz

Im Krötenzirkus in Schönbühel halfen 26 Helfer, über 4300 Amphibien zu schützen, während sie der frühen Wanderung von Erdkröten und Feuersalamandern ein sicheres Zuhause boten!

Im Jahr 2024 nahmen mehr als 4300 Amphibien am einzigartigen „Krötenzirkus“ in Schönbühel, einer kleinen Gemeinde in Niederösterreich, teil. Diese beeindruckende Zahl wurde durch das Engagement von 26 freiwilligen Helferinnen und Helfern erreicht, die ihre Zeit und Energie in den Amphibienschutz investierten. Zu den Besuchern gehörten verschiedene Arten, darunter Alpenkammmolche, Donaukammmolche und zahlreiche Frösche und Salamander. Die Initiative zielt darauf ab, diese gefährdeten Tiere zu schützen und ihre Wanderungen zu überwachen.

Die Saison des Krötenzirkus begann früh, bereits am 10. Februar, als die ersten Kröten aufgrund der milden Witterung aktiv wurden. Im Vergleich zum Vorjahr war der Krötenzaun nicht nur früher in Betrieb, sondern benötigte auch eine längere Betreuung. Dies erforderte eine optimale Koordination und Zusammenarbeit des Helferteams, welches schnell zusätzliche Unterstützung gewinnen konnte.

Schutz und Kontrolle der Amphibienwanderung

Ein wichtiges Merkmal der Aktion war der sorgfältig aufgestellte Krötenzaun, der am 23. Februar installiert wurde. Diese Struktur ist entscheidend, um die Tiere sicher zu ihren Fortpflanzungsgebieten zu leiten und sie vor Überfahren zu schützen. Die Mitarbeiter der NÖ Straßenverwaltung spielten eine zentrale Rolle beim Aufbau des Zauns, der regelmäßig kontrolliert wurde, damit kein Tier unentdeckt blieb.

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Besondere Vorkehrungen wurden während der Hauptwanderzeit getroffen. Netze und Schutzgitter wurden an den Einlaufschächten angebracht, um zu verhindern, dass die Amphibien sich verirren und in gefährliche Schächte fallen. Unter den Teilnehmern befand sich auch der Donaukammmolch, eine Art, die aufgrund ihres bedrohten Status auf der Roten Liste steht. Zusammen mit anderen Fröschen und Salamandern fanden sich viele Erdkröten sowie Smaragdeidechsen im Zirkus ein.

Die Statistik der Amphibienwanderung war im Jahr 2024 bemerkenswert. Insgesamt wurden 2490 hin- und 1834 zurückwandernde Tiere gezählt, wobei schade war, dass 278 Amphibien überfahren wurden. Im Vergleich zu den Vorjahren bestätigte sich, dass die Wanderung heuer früher begann, jedoch insgesamt weniger Tiere mobilisiert wurden.

Der Rückwanderzaun stieß 2024 auf einige Probleme. Trotz anfänglicher Bemühungen, ihn mit Steinen und Holz zu sichern, entschied sich das Team, Sandsäcke erfolgreich zu verwenden. Im April, einem regenreichen Monat, informierten zahlreiche Hilferufe über Amphibien, die auf dem Rückweg waren. Fast 800 Tiere wurden von Freiwilligen sicher in den Straßengraben gesetzt, um sie vor dem Überfahren zu bewahren. Leider waren 70 Amphibien an diesem Tag bereits den Autos zum Opfer gefallen.

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Besonders in der Umgebung des Blashausgrabens zeigten sich Schwächen im Schutz. Die fehlenden Schutzeinrichtungen und die Kombination aus Randsteinen und Schächten stellten eine bedeutende Gefahr für die Rückwanderung der Amphibien dar. Bis zum Kälteeinbruch am 17. April waren die helfenden Hände täglich im Einsatz.

Obwohl die Temperaturen am Ende des April anstiegen, blieb die Zahl der Amphibien zurückhaltend. Am 30. April wurde schließlich der Krötenzaun abgebaut, doch das Team blickt bereits jetzt auf die kommenden Herausforderungen für den Krötenzirkus 2025.

Blick in die Zukunft

Die Vorbereitungen für die nächste Saison sind bereits in vollem Gange. Gespräche mit der Straßenverwaltung wurden aufgenommen, um den Schaden aus den Vorjahren zu minimieren und den Schutz für die Amphibienwanderung weiter zu optimieren. Geplant ist, den Zaun ab 2025 bis zum Blashausgraben auszudehnen und dabei ein zweiseitiges Schutzsystem zu implementieren. Des Weiteren sollen Randsteine abgesenkt werden, um die Rückwanderung zu erleichtern, und neue Wasserablaufschächte mit Aufstiegshilfen ausgestattet werden.

Zusätzlich wird ein Konzept für dauerhafte bauliche Verbesserungen ausgearbeitet, und wichtige Schritte zur Schaffung von Verkehrs- und Hinweisschildern sind in Planung. Das Team wird auch weiterhin auf Unterstützung angewiesen sein, da die Länge des Schutzzauns auf 3,6 Kilometer verdoppelt werden soll.

Das Engagement der Helfer und die bereits umgesetzten Maßnahmen zeigen, wie wichtig der Amphibienschutz in der Region ist und welches Potenzial in gemeinschaftlicher Arbeit steckt.

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