In dieser letzten Woche wurde in der Pfarre Konradsheim ein bewegender Abschied von dem verstorbenen Pfarrer Franz Obermayr gefeiert. Der 93-Jährige war nicht nur als Geistlicher, sondern auch als aktives Gemeindemitglied sowie als inspirierender Wegweiser für viele Menschen bekannt. Der Begräbnisgottesdienst fand sowohl am Donnerstag als auch am Freitag der vergangenen Woche statt und war ein Ausdruck tiefster Dankbarkeit und Wertschätzung seitens der Dorfgemeinschaft.
Der Priester August Blasic erinnerte sich in seiner Ansprache an die Anfänge von Franz Obermayr im Seminar in Melk. Bereits als Zehnjähriger äußerte Franz den Wunsch, Priester zu werden – eine Antwort, die seinerzeit in der von den Nationalsozialisten geprägten Gesellschaft mit Skepsis betrachtet wurde. Solch ein Traum wurde drastisch bestraft, was die enormen Herausforderungen verdeutlicht, mit denen der junge Obermayr konfrontiert war.
Würdigung und Erinnerungen
Die Feierlichkeiten zogen nicht nur die Gemeinde Konradsheim an, sondern auch Verwandte, Freunde, Nachbarn und Vertreter aus der Diözese sowie des Dekanats. Alle kamen zusammen, um Fr. Obermayrs beeindruckendes Lebenswerk zu ehren. Bei der Totenwache wies Gottfried Wagner auf zahlreiche Bauvorhaben hin, die Obermayr maßgeblich gefördert hatte, darunter die Renovierung des Altarraums und die Restaurierung der Orgel. Markus Hönickl teilte Anekdoten über die Dorfbauten, die durch die Unterstützung des Pfarrers ermöglicht wurden, und die Geschwindigkeitsüberschreitungen, die er in Kauf nahm, nur um rechtzeitig mit Getränken für die Bauarbeiter anzukommen.
Besonders emotional wurde es, als Anton Lueger an die fröhlichen Feste erinnerte, die der Pfarrer ausrichtete, und eine Nichte von ihm seiner humorvollen und warmherzigen Art gedachte. Gleichzeitig würdigte Hermann Wagner die Reiselust von Fr. Obermayr, der sich immer für neue Wege und Entdeckungen interessierte, sowohl im persönlichen als auch im pastoralen Bereich.
Die musikalische Umrahmung der gesamten Zeremonie wurde von Künstlern wie Hanna Kronsteiner, dem Bläserensemble der Trachtenmusikkapelle sowie einer Gesangsgruppe aus der Gemeinde gestaltet. Diese feierlichen Klänge verliehen dem Abschied einen besonders bewegenden Rahmen und brachten die Gemeinschaft zusammen.
Am folgenden Tag übernahm Weihbischof Anton Leichtfried die Leitung des Begräbnisgottesdienstes. Er huldigte Pfarrer Obermayr als einen engagierten Priester, der stets mit frischen Ideen versuchte, das Evangelium in der heutigen Zeit zu verkünden. Selbst in seiner Ruhestandszeit blieb er aktiv und setzte sich für eine lebendige Seelsorge ein, eine Tatsache, die von vielen Priesterkollegen und Pastoralassistenten in ihren Ansprachen hervorgehoben wurde.
„Franz Obermayr war ein Priester, der den Menschen auf Augenhöhe begegnete, ganz gleich, in welcher Lebenslage sie sich befanden“, fasste Bürgermeister Werner Krammer zusammen. Durch sein Wirken in der Gemeinde hinterlässt Obermayr ein Erbe, das auch in Zukunft große Bedeutung haben wird.
Der letzte Weg des Verstorbenen begann mit einem feierlichen Trauerzug, geleitet von der Trachtenmusikkapelle, die ihn zum Friedhof begleitete. Der Abschied fand schließlich auf einem Priestergrab statt, besiegelt von der Musik mit dem gesungenen Abschiedslied „Näher mein Gott zu dir“. Die Trauer um Pfarrer Franz Obermayr war greifbar und zeugte von einem Leben, das trotz harter Anfänge in Fülle und Liebe endete.