In Niederösterreich spitzt sich die Lage der Armut dramatisch zu. Immer mehr Menschen sind auf die Hilfe von Sozialmärkten angewiesen, da die Teuerung von Lebensmitteln immer untragbarer wird. Laut einem Artikel von Kurier, können sich mittlerweile drei von vier Klienten der Sozialberatungsstellen der Caritas nicht einmal jeden zweiten Tag eine Hauptmahlzeit leisten. Ein Besuch im Soogut-Sozialmarkt in Mödling zeigt das dramatische Bild: Leere Regale, während unzählige Kunden um die wenigen verbliebenen Lebensmittel kämpfen. Die Marktleiterin, Nazife Asik, berichtet von einer Verdopplung der Kunden nach der Pandemie, was das Angebot stark übersteigt.
Wachsende Herausforderungen
Die Situation wird umso kritischer, da die Ausstattung der Regale nicht mit der steigenden Nachfrage mithalten kann. Im Durchschnitt zahlen Kunden für ihre Einkäufe dort nur acht Euro – viele haben aber am Ende des Monats nicht einmal dafür Geld übrig. Das bestätigte auch Wolfgang Brillmann, Geschäftsführer der Soogut-Märkte, der abermals betont, dass immer mehr Menschen trotz Arbeit armutsgefährdet sind. Eine aktuelle EU-Studie zeigt alarmierend, dass Österreichs armutsgefährdete Beschäftigte im letzten Jahr auf 331.000 gestiegen sind, was einem Anstieg von 15 Prozent seit 2020 entspricht.
Während die Nachfrage nach Lebensmitteln in den Sozialmärkten ansteigt, sinkt jedoch die Menge an gespendeten Lebensmitteln. Wie Brillmann erklärt, ist der Rückgang der Obst- und Gemüseverfügbarkeit besonders schmerzlich für die betroffenen Menschen. Ein besorgniserregender Trend ist auch zu beobachten: Immer häufiger müssen alle Haushalte ihre Nahrungsmittel im Sozialmarkt kaufen, wo der Zugang aufgrund von begrenzten Vorräten nicht gesichert ist. In mehreren Fällen haben sozialbenachteiligte Viertel Probleme, ausreichend versorgt zu werden, was auf die dringende Notwendigkeit von Reformen im Sozialhilfesystem hinweist, wie von Armutsexperten gefordert.
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