Im Stift Göttweig fand ein Sommerfest statt, das von einer besonderen Vorfreude auf das neue „Konventbier“ der Benediktiner geprägt war. Dieses Bier ist das Resultat einer Wiederbelebung einer alten Tradition, die 400 Jahre zurückreicht. Ab Weihnachten wird das helle Bier, gebraut in der Fachschule Pyhra, verfügbar sein und mit seinem einzigartigen Rezept von 1550 erweckt es Erinnerungen an längst vergangene Zeiten.
Pater Pirmin Mayer, der für das Brauprosjekt verantwortlich ist, erläuterte, wie er auf eine alte Rezeptur stieß, die im Archiv entdeckt wurde. Die früher in Klein Wien betriebene Brauerei wurde 1621 geschlossen, doch nun wird diese Tradition mit frischem Elan neu belebt. Um das Projekt weiter voranzutreiben, haben sich bereits 200 Mitglieder gefunden, die sich dem Braufreundeskreis angeschlossen haben, und es werden jederzeit neue Mitglieder willkommen geheißen.
Wirtschaftliche Diversifizierung im Fokus
Wirtschaftsdirektor Gerhard Grabner betonte während des Festes die Notwendigkeit einer breiteren wirtschaftlichen Ausrichtung des Stifts. Neben der Forstwirtschaft investiert das Stift zunehmend in Wohnbauprojekte. Der Bau von 21 Wohnungen in Brunnkirchen und eine umfassende Renovierung eines alten Hauses in Klein Wien gehören zu den aktuellen Vorhaben. Darüber hinaus werden 40 neue Wohnungen im Ortszentrum von Furth errichtet. Diese Maßnahmen verdeutlichen den unermüdlichen Einsatz des Stifts zur wirtschaftlichen Vielfalt und Stabilität.
Auch im Energiesektor geht das Stift neue Wege. Als Teil der „Energiegemeinschaft Göttweigblick“ beabsichtigt es, nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die auf eine umweltfreundliche Energieversorgung abzielen. Solche Initiativen zeigen, dass das Stift sich nicht nur auf traditionelle Bereiche konzentriert, sondern auch aktiv an der Energiezukunft mitwirkt.
Tourismus und Veranstaltungen stärken
Martin Scherhag, der Geschäftsführer des Stifts, berichtete darüber, dass der Tourismus in diesem Jahr sehr positiv gestartet ist. Es wird angestrebt, ganzjährig mehr Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen und die Angebote für Veranstaltungen und Seminare auszubauen. Das Stift bietet zahlreiche Räumlichkeiten, die für verschiedene Events genutzt werden können und die Attraktivität für Besucher erhöhen.
Landtagsabgeordneter Josef Edlinger zeigte sich begeistert von den Entwicklungen im Stift und lobte es als ein bedeutendes wirtschaftliches Zentrum der Region. Er überbrachte auch die besten Wünsche der Landespolitik und appellierte für eine fortdauernde Zusammenarbeit und Unterstützung.
Abt Columban Luser würdigte die hervorragende Arbeit seines Teams und stellte fest, dass sich neben der traditionellen Forstwirtschaft mittlerweile auch der Tourismus und die Immobilienverwaltung als wichtige wirtschaftliche Säulen etabliert haben. Darüber hinaus äußerte er seine Freude über den Zuwachs in der Klostergemeinschaft mit der Zeitlichen Profess von Frater Lukas Maria Wolf.
Der Tag fand seinen Abschluss mit einer gemeinsamen Vesper in der Stiftskirche, nach einem regen Austausch und einem Genuss von kulinarischen Köstlichkeiten, die das Stift angeboten hatte. Der Elan, die Zusammenarbeit und die pläne für die Zukunft schienen dabei in der Luft zu liegen, während die Mitglieder der Klostergemeinschaft stolz auf die erreichten Meilensteine zurückblickten und mit Vorfreude auf das, was noch kommen wird, blickten.
