Das Universitätsklinikum Krems hat kürzlich eine bedeutende Fortbildung für seine Mitarbeiter organisiert, um sie auf den Notfall einer endobronchialen Blutung optimal vorzubereiten. Diese spezielle Veranstaltung zu dem Thema „Interventionelle Bronchoskopie“ wurde von Primarius Peter Errhalt, dem Leiter der Abteilung für Pneumologie, ins Leben gerufen und fand regen Zuspruch, da über 30 Fachkräfte daran teilnahmen.
In der Literatur wird die Bronchoskopie als endoskopische Methode zur Untersuchung der Atemwege beschrieben. Sie wird häufig zur Diagnose von Lungenerkrankungen eingesetzt, insbesondere bei der Erkennung von Lungenkrebs. Darüber hinaus ist sie unerlässlich für Notfallmaßnahmen, wie die Entfernung von Fremdkörpern aus der Luftröhre oder die Blutstillung bei akuten Erkrankungen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Fokus
Errhalt betonte die Wichtigkeit einer umfassenden Schulung im Notfallmanagement. „Das Üben eines Notfallszenarios ist entscheidend, um bereit zu sein, wenn es darauf ankommt“, sagte er. In einer praktischen Übung hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, ihr theoretisches Wissen anzuwenden und durch gezielte Trainings in das Teamwork zu investieren, das in kritischen Situationen oft den Unterschied machen kann.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Beteiligung der endoskopischen Pflegekräfte. Errhalt wies darauf hin, dass durch die interprofessionelle Zusammenarbeit im Team die Effizienz und Reaktionsgeschwindigkeit bei Lungenblutungen deutlich verbessert werden kann. „Mit dieser Fortbildung sind wir in Krems hervorragend vorbereitet und können rund um die Uhr auf hocheffiziente Notfälle reagieren“, fügte er hinzu.
Das Zentrum für Lungenerkrankungen
Das Universitätsklinikum Krems nimmt eine Schlüsselrolle im Gesundheitswesen in Niederösterreich ein, da es das einzige Lungenkrebszentrum in der Region ist. In dieser Funktion hat es die Aufgabe, eine umfassende Patientenversorgung für Erkrankungen der Lunge sicherzustellen, einschließlich der Behandlung von akuten Notfällen. Dieser Versorgungsauftrag impliziert auch, dass regelmäßig Schulungen und Fortbildungen für das medizinische Team nötig sind, um höchste Standards im Gesundheitswesen zu gewährleisten.
Zusätzlich zu den praktischen Übungen in der Bronchoskopie wurde eine zweite Gruppe gebildet, die sich mit der komplexen Technik der Stentlegung in den Atemwegen befasste. Dieses Verfahren wird häufig unter Röntgenkontrolle durchgeführt und stellt hohe Anforderungen an die Fachkräfte. Andrea Zauner-Dungl, die ärztliche Direktorin des Krankenhauses, hob hervor, dass die Weiterbildung im dynamischen Bereich der Pneumologie unerlässlich sei. „Die hohe Teilnehmerzahl an dieser Fortbildung bestätigt das große Interesse den ständig wachsenden Herausforderungen in der Lungenmedizin zu begegnen“, fügte sie hinzu.