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Künstliche Intelligenz im Klassenzimmer: Schüler und Lehrer im Wandel

Künstliche Intelligenz erobert die Schulen in Österreich – Schüler schummeln mit ChatGPT, während Lehrer verzweifelt versuchen, mitzuhalten!

Die Integration künstlicher Intelligenz in den Schulalltag sorgt für umfassende Veränderungen im Bildungssystem. Während Schüler neue Möglichkeiten finden, ihre Aufgaben effizient zu erledigen, kämpfen Lehrer darum, mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten. Die Verwendung von KI-Tools, insbesondere von Programmen wie ChatGPT, nimmt rapide zu, und das hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Bildung vermittelt wird.

Berenike Braun, eine 17-jährige Schülerin, hat firsthand erlebt, wie KI den Unterrichtswandel beeinflusst. Ihre Englischlehrerin war sichtlich enttäuscht, als viele Schüler bei einem umweltbezogenen Bericht auf KI zurückgriffen, um schnell an das Ziel zu gelangen. „Es war respektlos“, sagt Berenike und beschreibt die Reaktion ihrer Lehrerin. Nachdem die Lehrkraft in den Schülerarbeiten zu viele übereinstimmende Formulierungen entdeckte, wurden die Schüler zur Vorsicht gezwungen. „Wir kommen nicht ohne KI aus. Jeder nutzt es irgendwie“, fügt sie hinzu.

Die digitale Revolution im Unterricht

Die neue Technologie hat sich schnell unter den Jugendlichen verbreitet. An vielen Schulen sind Schülerinnen und Schüler von Technikbegeisterten umgeben, die ständig neue Tools vorstellen. „Es hat sich zu einem Geschäft entwickelt, das man in sozialen Medien kaum meiden kann“, erklärt Berenike. Influencer empfehlen Programme, die den Schulalltag erleichtern, und diese Vernetzung führt zu einer immer größeren Durchdringung von KI in der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler.

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Marco Wehinger, ebenfalls Schüler an der HTL Anichgasse in Innsbruck, ergänzte, dass er die KI schnell zur Unterstützung seiner Referate nutzt. Bei einem Referat über die Französische Revolution half ihm die Software, Stichworte und Bilder für die Präsentation zu erstellen. Dennoch betont er die Notwendigkeit, selbst zu schreiben, da Lehrer sofort merken, wenn Texte nicht authentisch sind: „Das muss aus einem selbst kommen – etwaige Schummeleien erkennt man sofort.“

Das Schummeln über KI hat dazu geführt, dass Lehrer sich anpassen müssen. An der AHS Anton-Krieger-Gasse in Wien verfolgt Alicia Bankhofer einen innovativen Ansatz. Sie hat traditionelle Unterrichtsmethoden hinterfragt und eingesehen, dass konventionelle Hausaufgaben wie Buchrezensionen nicht mehr praktikabel sind, da viele Schülerinnen und Schüler innerhalb weniger Sekunden Texte generieren können. Stattdessen gestalten ihre Schüler verschiedenste Aufgaben mithilfe von KI, um sicherzustellen, dass sie den Inhalt wirklich verstanden haben und nicht nur einen schnellen Text abliefern.

Neue Lehrmethoden und Herausforderungen

Lehrer wie Thomas Strasser erkennen, dass das Thema bereits in den Schulen angekommen ist. „Man darf den digitalen Zeitgeist nicht verteufeln“, sagt er und plädiert dafür, die neue Technologie zu verstehen und zu integrieren. In vielen Schulen werden Schulungen angeboten, um Lehrkräfte auf dem neuesten Stand zu halten und sie im Umgang mit KI zu schulen. Diese Schulungen erweisen sich als notwendig, da Lehrer zunehmend mit Fragen konfrontiert werden, wie die neue Technologie die Lernmethoden beeinflussen kann.

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Die meisten Lehrer erleben die KI als zweischneidiges Schwert. Während Bedenken hinsichtlich der unreflektierten Nutzung wachsen, insbesondere bei der Recherche und Zitierung von Quellen, sehen viele auch die Vorteile. KI-gestützte Programme können Lehrern helfen, den Unterricht effizienter zu gestalten, indem sie bei der Erstellung von Arbeitsmaterialien unterstützen oder Lehrer von mühsamen Aufgaben wie dem Korrigieren von Tests entlasten. “Für Lehrer ist das eine massive Zeitersparnis“, bestätigt Strasser.

Nicht zuletzt verändert sich auch das Konzept der Hausarbeit in den Schulen. Beamte und Pädagogen arbeiten zunehmend an dem Ziel, traditionalisierte Hausaufgaben durch multimodale Projekte zu ersetzen. Auf diese Weise wird das Lernen dynamischer, kreativer und weniger von dem klassischen „schreiben und wiederholen“ geprägt. Das zeigt sich auch bei den Schülern wie Berenike oder Marco. Die Eigenverantwortung beim Lernen wird wichtiger, sie erarbeiten sich selbstständig neuen Stoff, während Lehrer als Mentoren fungieren.

Die Entwicklungen in den Schulen werfen jedoch auch Fragen auf: Wie können Lehrkräfte sicherstellen, dass Schüler nach wie vor die wichtigen Kenntnisse erwerben, die sie für die Zukunft benötigen? Und wie wird das Lernen selbst bewertet, wenn die Methoden sich so rasch wandeln? Die Antworten auf diese Fragen sind nicht einfach, doch die Schüler sind sich einig: Künstliche Intelligenz ist Teil ihrer schulischen Realität und wird es auch bleiben.

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