Krems nimmt eine bedeutende Maßnahme zur Verbesserung des Hochwasserschutzes. In einer Sitzung des Gemeinderats wurde am 25. September beschlossen, einen Entsiegelungsplan zu erstellen. Dieses Vorhaben wurde von allen anwesenden Mandataren angenommen und durch einen dringenden Antrag des Grünen-Solitars Markus Schwarz angestoßen.
Das Amt für Stadt- und Verkehrsplanung wird in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Abteilungen des Magistrats die Entwicklung dieses Plans leiten und beabsichtigt, die Ergebnisse bis Ende 2025 vorzulegen. Der Beschluss steht im Einklang mit dem örtlichen Entwicklungskonzept (ÖEK), das für die kommenden 10 bis 15 Jahre als Grundlage der Stadtentwicklung dient.
Die Notwendigkeit der Flächenentsiegelung
Bürgermeister Peter Molnar betonte die Dringlichkeit, versiegelte Flächen in der Stadt zurückzubauen: „Wir müssen die Wasseraufnahmefähigkeit der Böden erhöhen. Wenn die Regenmengen wie in der St. Pöltner Region auftreten, würden unsere Dämme nicht ausreichen.“ In der jüngeren Vergangenheit habe die Stadt bereits zahlreiche Grünflächen geschaffen, was Molnar positiv hervorhob. Dennoch stellte er klar: „Wir sind auch ohne Dringlichkeitsanträge tätig.“
Die Unterstützung für den Entsiegelungsplan war parteiübergreifend, jedoch wies die ÖVP darauf hin, dass sie bereits 2022 einen ähnlichen Antrag gestellt hatte, der damals abgelehnt wurde. Umweltgemeinderat Patrick Mitmasser äußerte, dass „Umweltpolitik schafft man in der Regel, bevor etwas passiert“ und kritisierte die verspätete Reaktion. Die ÖVP hatte damals seine Initiative nicht nur aufgrund der Stimmen der SPÖ verloren, sondern sieht nun die Chance, den Plan doch noch voranzutreiben.
Der ÖVP-Stadtparteiobmann Martin Sedelmaier äußerte seine Bedenken, dass es einen Unterschied mache, wer den Antrag einbringt, und verglich Bürgermeister Molnar mit Umweltministerin Leonore Gewessler. Molnar hielt die Kritik für „absurd“, da bereits Maßnahmen zur Flächenentsiegelung in Arbeit seien.
FPÖ-Stadtrat Christoph Hofbauer begrüßte ebenfalls den Entsiegelungsplan, forderte jedoch zusätzlich die Schaffung von Rückhalteflächen, um für mögliche zukünftige Extremwetterereignisse gerüstet zu sein. Er regte an, innovative Techniken wie versickerungsfähige Verkehrsflächen in das Konzept einzubeziehen.
Insgesamt zeigt sich, dass Krems mit dem Entsiegelungsplan eine grundlegende Strategie zur Resilienz gegenüber Hochwasser entwickelt. Mehr Informationen zu diesem bedeutenden Vorhaben finden sich in einem umfassenden Artikel auf www.noen.at.