Im Bezirk Krems führt die Hochwasserlage zu einem Großaufgebot an Einsatzkräften. Bis zum Dienstagmittag waren 39 Feuerwehren mit insgesamt 603 Helferinnen und Helfern sowie 80 Fahrzeugen im Einsatz, um die Situation zu bewältigen. Auffällig ist, dass trotz der anhaltenden Herausforderungen Berichte von einer leichten Entspannung der Lage eingehen. Das bestätigt sowohl der Bezirksführungsstab als auch die Bereichsalarmzentrale Krems, die von einem Rückgang der Notrufe berichten.
Die anhaltenden Regenfälle haben verschiedene Gebiete in Mitleidenschaft gezogen. In Hadersdorf wird ein Naturdamm des Gschinzbaches mit Hilfe von zwei Black Hawk-Hubschraubern des Bundesheeres gesichert, die Bigpacks mit jeweils einer Tonne Schotter abwerfen. Bürgermeister Heinrich Becker äußerte, dass „die größte Gefahr gebannt ist“, was auf ein Zunehmen der Kontrolle über die Situation hinweist.
Schadensbewertung und Aufräumarbeiten
Die Ermittlung der Schäden an Straßen und Gebäuden wird voraussichtlich noch viele Tage und Wochen in Anspruch nehmen. Sinkende Pegelstände ermöglichen jedoch erste Planungen für die Reinigungs- und Aufräumarbeiten, die von den Feuerwehren und Gemeinden organisiert werden. Am Dienstag konnte die Feuerwehr Krems mit ersten Reinigungsarbeiten beginnen, wobei Feuerwehrkommandant Gerhard Urschler feststellte, dass der langsame Rückgang des Donaupegels die Fortschritte behindere.
Zusätzlich besteht die Gefahr, dass steigende Temperaturen in den kommenden Tagen Schmelzwasser mit sich bringen, welches erneut zu Problemen führen könnte. Daher bleiben die Schutzbauten weiterhin errichtet, wie die Einsatzleitung der Feuerwehr der Gemeinde Weißenkirchen bestätigte. Sie berichtet aus der Hochwasserschutzlagerhalle in Joching und betont, dass trotz der leichten Entspannung Vorsicht geboten ist.
In den letzten Stunden sind im Bezirk Krems neue Schadstellen aufgetreten. In Gedersdorf konnten mit Sandsäcken größere Überschwemmungen vermieden werden, während in der Gemeinde Straß im Straßertale durch den Einsatz von fünf Feuerwehren ein Ortsteil gesichert wurde. In Schönberg am Kamp kam es zu einem Vorfall, bei dem ein Pkw in eine abgesicherte Mure fuhr, wobei glücklicherweise keine Verletzten zu beklagen waren. Die Feuerwehr arbeitet zudem eng mit der NÖVOG zusammen, um einen Felssturz bei Weißenkirchen zu beheben.
Besorgniserregend ist weiterhin die Situation entlang der Gewässer, wo die Feuerwehr und das Rote Kreuz um erhöhte Vorsicht bitten. Am Montagabend musste ein Rollstuhlfahrer aus gefährlichem Uferbereich gerettet werden, was die Risiken verdeutlicht, die durch den hohen Wasserstand entstehen. Die Feuerwehr appelliert eindringlich, abgesperrte Bereiche nicht zu betreten, da die Böden durch den starken Niederschlag extrem aufgeweicht sind und Lebensgefahr besteht.
Insgesamt waren vom 13. bis zum 17. September 2024 234 Feuerwehren in Niederösterreich unterwegs, mit 4.555 Helferinnen und Helfern und 734 Fahrzeugen im Einsatz. An die Bevölkerung von Krems wird ebenfalls appelliert, nicht mehr benötigte Sandsäcke zum Bauhof zu bringen, um Ressourcen zu schonen und den Aufräumprozess zu unterstützen.
Für aktuelle Informationen rund um die Feuerwehr können interessierte Bürger die Webseite www.feuerwehr-krems.at besuchen.
Es ist außerdem wichtig, das Geschehen in den Blick zu behalten, da die Hochwasserlage in der Region weiterhin angespannt bleibt, und weitere Maßnahmen erforderlich sein könnten. Auch die Medienberichterstattung zu den tragischen Verlusten, wie dem fünften Todesopfer in Niederösterreich, zeigt die gravierende Lage und die betroffenen Menschen im Kontext dieser Naturkatastrophe.