Bei einem kürzlichen Treffen im Rathaus von Krems kam es zu einer wichtigen Diskussion über die geplante Sanierung der Mauterner Brücke, die sowohl die Bewohner von Krems als auch von Mautern betrifft. Die Bürgermeister dieser beiden Städte, Peter Molnar und Heinrich Brustbauer, äußerten ihre Besorgnis über die derzeitige Planung, die vorsieht, während der mehrjährigen Bauarbeiten eine Fähre als Ersatz für die Brücke einzurichten. Dies hätte nicht nur Auswirkungen auf den Verkehr, sondern auch auf die lokale Wirtschaft und den Tourismus.
Der Aufruf zur Planungserneuerung
In Anbetracht der potenziellen Probleme, die mit dem Fährbetrieb verbunden sind, haben Molnar und Brustbauer eine Unterschriftenaktion mit dem Titel „Zurück zum Anfang“ ins Leben gerufen. Diese Initiative zielt darauf ab, alle Wachauer Gemeinden in die Gespräche einzubeziehen und eine Lösung für die Sanierung oder den Neubau der Brücke zu finden, die den Bedürfnissen der Gemeinschaft gerecht wird. Die Bürgermeister sind sich einig, dass eine Fähre nicht die Lösung für die Herausforderungen ist, die die Brückensanierung mit sich bringt.
Weitreichende Auswirkungen des Fährbetriebs
Bürgermeister Andreas Nunzer aus Spitz, der den Verein der Welterbegemeinden Wachau leitet, äußerte sich ebenfalls kritisch. Er betonte, dass „ein Fährbetrieb eine völlig unzureichende Lösung für die Querung zwischen Mautern und Stein“ sei. Mit mehreren Fähren, die bereits im Regelbetrieb sind, sei die Kapazität nicht ausreichend, um den Verkehrsfluss zwischen den beiden Städten sowie den Zustrom an Touristen zu bewältigen. „Das Südufer der Wachau wird einen nicht zu unterschätzenden wirtschaftlichen und touristischen Nachteil erfahren“, so Nunzer weiter.
Kritik an der Kostenstruktur
Die von der Stadtverwaltung geplante Brückensanierung wird nicht nur aufgrund der langen Bauzeit, die schätzungsweise vier Jahre in Anspruch nehmen könnte, kritisiert. Bürgermeister Heinrich Brustbauer betont, dass bereits Kosten von über 100 Millionen Euro für die Sanierung ermittelt wurden. Dies stelle eine enorme Belastung für die Steuerzahler dar und sei nie die angestrebte Lösung gewesen. „Die Minimierung der Verbindung zwischen Stein und Mautern während der Bauzeit ist schlichtweg inakzeptabel“, erklärt Brustbauer weiter.
Die Rolle der Gemeinschaft
Die beteiligten Bürgermeister sind sich einig in ihrem Ziel, die Gespräche über die Brückensanierung erneut aufzunehmen und die Stimmen der Gemeinden zu vereinen. Solche gemeinschaftlichen Initiativen können entscheidend dafür sein, wie die Zukunft von Verkehrsanbindungen in der Region gestaltet wird und welche wirtschaftlichen Chancen sich für die lokale Bevölkerung ergeben oder verloren gehen könnten.
Eine neue Ära für die Wachau?
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussionen entwickeln werden. Es ist klar, dass die Situation um die Mauterner Brücke und die Pläne für einen Fährbetrieb nicht nur technische, sondern auch sozioökonomische Dimensionen haben. Die Aufforderung „Zurück zum Anfang“ könnte letztlich ein Weg sein, um wieder zu einer verankerten Entscheidungskultur zu gelangen. Die Entwicklungen könnten einen Grundstein für zukünftige Maßnahmen legen, die die Mobilität in der Region relevanter und nachhaltiger gestalten.