Der 27. Dezember 1985 war ein verhängnisvoller Tag in der Geschichte Österreichs, als ein arabisches Terrorkommando den Flughafen Wien überfiel. Dies führte zu einem blutigen Zwischenfall, bei dem die Terroristen Handgranaten warfen und in die Menge der wartenden Passagiere am EL AL-Schalter feuerten. Tragischerweise verloren drei Menschen ihr Leben, während zahlreiche andere verwundet wurden.
Die folgende Polizeiaktion war chaotisch. Im Feuergefecht mit den Sicherheitskräften wurde einer der Terroristen neutralisiert, während zwei weitere gefasst wurden. Einer von ihnen, Mongi Ben Abdollah Saadaoui, wurde 2008 nach 22 Jahren Haft aus der Justizanstalt Stein entlassen, allerdings mit einem zehnjährigen Einreiseverbot für Österreich. Er erhielt die Erlaubnis zur Ausreise nach Jordanien. Der andere Überlebende, Tawfik Ben Ahmed Chaovali, blieb hinter Gittern und hat den Terrorismus in seiner ganzen Haftzeit nie aufgegeben. Im Gegenteil, er schwor der Terrororganisation „Islamischer Staat“ die Treue, während er im Gefängnis war.
Der Tod eines Terroristen
Nach 38 Jahren im Gefängnis wurde Tawfik Ben Ahmed Chaovali nun tot in seiner Zelle in Krems Stein aufgefunden. Der 64-Jährige war der letzte überlebende Attentäter des verheerenden Anschlags. Die Umstände seines Todes sind vorerst unklar, und die Behörden haben Untersuchungen eingeleitet. Chaovali war für viele eine symbolische Figur im Kampf gegen den Terrorismus in Europa, da seine unveränderte Haltung gegenüber extremistischen Ideologien über die Jahre hinweg Aufmerksamkeit erregte.
Der erste Anschlag auf den Flughafen Wien markierte einen Wendepunkt in der europäischen Sicherheitspolitik. Terroranschläge dieser Art riefen nicht nur Trauer, sondern auch ein wachsendes Bewusstsein für die Gefahren des Terrorismus hervor. Die Reaktionen der Sicherheitskräfte und die daraus folgenden Sicherheitsmaßnahmen an Flughäfen wurden in den folgenden Jahren weltweit verschärft, als Länder versuchten, ähnliche Vorfälle zu verhindern.
Bücher über den Anschlag
Ein interessanter Einblick in diesen tragischen Vorfall bietet das Buch des österreichischen Luftfahrtjournalisten Patrick Huber. In „Wie König Davids Söhne den Himmel eroberten – von Sternstunden und Tragödien der israelischen Luftfahrt“ behandelt er diesen Anschlag in einem eigenen Kapitel. In dieser Publikation gibt Huber zusätzlich Raum für das letzte große Interview mit Oberst a. D. Alfred „Django“ Rupf, der im März dieses Jahres überraschend verstarb. Sein Wissen über den Anschlag und die damit verbundenen Sicherheitsvorkehrungen trugen dazu bei, die Ereignisse zu dokumentieren und das Verständnis für die Entwicklung des internationalen Terrorismus zu erweitern.
Insgesamt bleibt der Terroranschlag auf den Flughafen Wien ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte Europas. Es stellt die ständige Herausforderung dar, mit Extremismus umzugehen und gleichzeitig die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Chaovali’s Tod mag für einige als Schlusspunkt in seiner Geschichte betrachtet werden, doch bleibt er ein Teil einer viel größeren Erzählung über den Kampf gegen den Terrorismus.