Das Kremser Stadtzentrum steht vor einem markanten Wandel, denn der Immobilienunternehmer Othmar Seidl hat beschlossen, die Alte Post, ein ehemaliges Hotel, zu verkaufen. Dieses Gebäude, das 2021 erworben und 2022 wiedereröffnet wurde, war zuletzt wegen Umbauarbeiten geschlossen und blieb nun aufgrund von neuen Herausforderungen ungenutzt.
Seidl, der viele Ambitionen für die Alte Post hegte, äußerte sich im Gespräch mit der NÖN über seinen emotionalen Bezug zu diesem Projekt. „Ich tue das ungern. Mein Herz hängt noch immer an diesem Projekt“, gestand er. Grund für den Verkauf sind Veränderungen, die durch Messungen des Umgebungslärms in der Oberen Landstraße erkennbar wurden. „Die Stadt ist zu leise“, erläuterte Seidl, da Veranstaltungen nach 22 Uhr mit Schwierigkeiten aufgrund von Lärmdifferenzen konfrontiert wären.
Ein neuer Käufer in Sicht
In den letzten Wochen hat sich die Präsidentin der Danube Private University (DPU), Marga B. Wagner-Pischel, mit Seidl in Verbindung gesetzt und ihr Interesse an dem Gebäude bekundet. Dies führte zu Gesprächen, die nun in einem nahezu fertigen Kaufvertrag münden. DPU-Direktor Robert Wagner bestätigte, dass noch Prüfungen notwendig sind, da die gesamte GmbH, zu der das Hotel gehört, verkauft werden soll. „Wir werden die Alte Post voraussichtlich kaufen“, sagte Wagner.
Die Pläne für die zukünftige Nutzung des Gebäudes sind umfangreich und könnten bedeutende Veränderungen mit sich bringen. Die DPU plant, Seminarräume sowie eine sogenannte „Praxis der Zukunft“ einzurichten, die den Studierenden ein praxisnahes Lernen in einem innovativen Umfeld ermöglicht. Dies könnte auch dazu beitragen, die Einkaufsstraße zu beleben, da die Studierenden und Lehrenden aktiv in der Umgebung präsent sein werden.
Neues Konzept ohne Gastronomie
Das Konzept sieht vor, ein Café im Erdgeschoss zu integrieren, während die gastronomische Nutzung insgesamt gering gehalten wird. Robert Wagner erklärte, dass die Schaffung von gemeinschaftlichen Räumen für Lehrende und Studierende im Vordergrund stehe, was eine wertvolle Atmosphäre im Bildungsumfeld fördern würde. „Die Studierenden sind dort mitten in der Einkaufsstraße“, so Wagner, der optimistisch ist, dass dies zur Belebung der Umgebung beitragen wird.
Abschließend bemerkt Seidl, dass er in Bezug auf den Kauf und Verkauf des Objekts „paritätisch“ aussteigen wird. Über den genauen Preis wurde Stillschweigen vereinbart, jedoch betonte Seidl, dass er nicht jedem Käufer die Alte Post überlassen hätte: „Ich schätze Frau Wagner-Pischel, sie ist die Richtige für dieses Haus“, fügte er hinzu.
Dieser rasante Transitionsprozess und die damit verbundenen Projekte werfen bereits jetzt die Frage auf, wie die Alte Post das Stadtbild von Krems bald neu gestalten könnte. Die Verhandlungen sind in vollem Gange und behalten, wie www.noen.at berichtet, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich.