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Die Krebshilfe Niederösterreich warnt anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar 2025: Die Zahl der Krebspatientinnen und -patienten wird bis 2030 um 15 Prozent ansteigen. Diese alarmierende Prognose bezieht sich nicht nur auf die steigende Erkrankungszahl, sondern auch auf die Herausforderungen, denen sich Betroffene nach der Diagnose gegenübersehen. Der Krebsreport 2024 hebt die psychosozialen Auswirkungen hervor und fordert letztendlich flexible Beschäftigungsmodelle, um den betroffenen Personen den Wiedereinstieg ins Berufsleben zu erleichtern. „Für uns Erkrankte ist es toll, wenn wir wieder ein Arbeitsumfeld und Normalität haben“, so Claudia Altmann-Pospischek, Brustkrebspatientin und Bloggerin aus Wiener Neustadt. Doch nur wenige krebserkrankte Menschen nutzen die Möglichkeit der Wiedereingliederungs-Teilzeit.
Wiedereingliederungs-Teilzeit: Ein Weg zurück ins Arbeitsleben
Dieses arbeits- und sozialversicherungsrechtliche Modell ermöglicht einen sanften Wiedereinstieg nach einer langen Krankheit, wobei Betroffene in einem Zeitraum von bis zu sechs Monaten schrittweise in den Arbeitsprozess integriert werden können. Die Voraussetzung hierfür ist ein mindestens sechswöchiger Krankenstand sowie das Einverständnis des Arbeitgebers. Wie die Krebshilfe St. Pölten betont, ist es wichtig zu wissen: Es kostet den Dienstgeber nicht mehr, da die Krankenkasse einen Teil der Kosten übernimmt. Dennoch gibt es häufig Vorbehalte gegenüber dieser Teilzeitarbeit, obwohl sie den Wiedereinstieg erheblich erleichtert. „Es ist unumgänglich, dass wir einen Rechtsanspruch auf diese Teilzeit durchsetzen“, fordert Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig.
Aktuell gibt es in Niederösterreich über 9.500 Krebskranke, wobei Männer am häufigsten Prostatakrebs und Frauen Brustkrebs entwickeln. Während der Krankheitsverlauf harte Einschnitte in die Lebensqualität mit sich bringt, fordern Betroffene und Experten mehr Unterstützung. „Wir brauchen nicht nur flexible Arbeitszeiten, sondern auch einen ‚Cancer Case Manager‘, der Betroffenen bei der Rückkehr ins Arbeitsleben hilft“, betont Altmann-Pospischek. Diese medizinischen Fortschritte erfordern neue Ansätze, um die Lebensqualität der Betroffenen sicherzustellen, wie aus Informationen von gesundheitskasse.at hervorgeht.
Die Zeit drängt, denn die Realität zeigt, dass nach einer Krebsdiagnose der Weg zurück ins Berufsleben mit vielen Hürden verbunden ist. Ein effektiver Kündigungsschutz ist essenziell, um die Integration zu sichern. Es ist höchste Zeit, den aktuellen Nöten von Krebspatienten Rechnung zu tragen und ihnen den Weg in die Normalität zu erleichtern, argumentiert die Krebshilfe Niederösterreich weiter.
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