Korneuburg

Tätowierungen: Von Stigma zu Kunst – Ein Blick in Goldbens Tattoo-Kultur

Tattoos sind jetzt Kunstwerke! Goldgebens Ortsvorsteherin Isabella Mayer und ihr Tätowierer Philip Haas zeigen, wie die Körperkunst in Österreich gesellschaftlich akzeptiert wird!

Tätowierungen haben in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Wandel durchlaufen. Was einst als ein Zeichen der Rebellion oder Zugehörigkeit zu bestimmten Subkulturen galt, ist heute in der breiten Gesellschaft akzeptiert und hat sich als Kunstform etabliert. Dies zeigt eine Umfrage der NÖN, die belegt, dass Tattoos salonfähig geworden sind und immer mehr Menschen zu ihnen greifen.

Die persönliche Bedeutung von Tattoos

Isabella Mayer, die Ortsvorsteherin von Goldgeben, erzählt von ihrer Reise in die Welt der Tätowierungen, die mit einem „Wohnzimmertattoo“ begann, das sie im Alter von 18 Jahren anfertigen ließ. Heute hat sie ihren Körper mit bedeutungsvollen Motiven wie Passionsblumen und Wiesenblumen geschmückt. „Alle meine Tattoos haben eine Bedeutung“, sagt Mayer stolz und hebt hervor, dass ihre Liebe zur Natur in jedem Motiv zum Ausdruck kommt. Es ist ihr wichtig, sich nicht wegen ihrer Tattoos schämen zu müssen, auch nicht im beruflichen Kontext, wo sie oft mit älteren Menschen zu tun hat, die diese Kunstwerke spannend finden.

Der Prozess des Tätowierens

Obwohl die Entscheidung, ein Tattoo stechen zu lassen, oft mit Vorfreude verbunden ist, kann der Vorgang selbst schmerzhaft sein. Denise Ölsböck, Lebensgefährtin des Tätowierers Philip Haas, spricht offen über die Herausforderungen: „Den Schmerz muss man für das Ergebnis ertragen“, so Ölsböck. Sie gesteht, dass der Wunsch nach weiteren Tattoos oft die Schmerzgrenze übersteigt. Fast jeder, der sich für eine Tätowierung entscheidet, hat diese Erfahrungen gemacht. Auch Andrea Maierhofer berichtet von dem Schmerz, den sie bei ihrem großflächigen Rückenmotiv, einer Löwin, empfand, die in vier langen Sitzungen entstand.

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Kulturelle Unterschiede und Trends

Tätowierungen sind nicht nur in Österreich auf dem Vormarsch, sondern auch international. Ölsböck bemerkt, dass in Ländern wie den USA und Thailand die Menschen eine offenere Haltung gegenüber Tattoos haben. „Dort wird die Qualität der Tätowierungen oft gelobt. Es ist immer ein positives Echo“, erklärt sie. Währenddessen ist in Europa das Interesse an natürlichen und zarten Motiven gestiegen, vor allem bei Frauen, die eine Abkehr von großflächigen Tattoos hin zu detailreicheren Designs zeigen. Martina Frühwirth, eine Tätowiererin aus Hagenbrunn, beobachtet diesen Trend und erklärt: „Eingehende Diskussionen mit den Kunden über ihre Wünsche sind entscheidend.“

Die Frage nach dem Schmerz

Der Schmerz ist oft ein Gesprächsthema unter den Tattoo-Anhängern. Philip Haas, ein Tätowierer aus Tulln, schlägt vor, dass etwas Schmerz zum Prozess dazugehört. „Ein bisserl Schmerz gehört dazu“, betont er. Trotz der Unannehmlichkeiten steht die Freude am Endergebnis im Vordergrund, und viele seiner Kunden kehren nach ihrem ersten Tattoo zurück, um weitere Kunstwerke anfertigen zu lassen. Haas informiert seine Kunden auch über mögliche Risiken und warum es wichtig ist, sich gut zu überlegen, was man sich stechen lassen möchte.

Die Verwandlung der Tattoos in der Gesellschaft

Tatsächlich haben sich Tattoos von ihren früheren Stigmata befreit und stehen heute für Individualität und Kreativität. „Tattoos haben sich vom Charakter verändert“, sagt Haas und verweist auf ihre historischen Wurzeln, die tiefer in verschiedenen Kulturen verwurzelt sind. Selbst Ötzi, der berühmte Eismann, trug 60 Tattoos, die teils spirituellen oder kulturellen Ursprungs waren.

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Die Vorliebe für bedeutungsvolle Kunstwerke

Viele Menschen betrachten Tattoos nicht nur als Schmuckstück, sondern als wertvolle Erinnerungen oder Symbole ihrer Lebensgeschichte. Für Isabella Mayer sind ihre Tattoos eine dauerhafte Erinnerung an die Dinge, die ihr am Herzen liegen. Auch ihre Familie, inklusive ihrem Ehemann Günter, der einen eindrucksvollen Wolfsfamilien-Tattoo trägt, hat diese Kunstform angenommen und in ihre persönliche Geschichte integriert. So wird Tätowierung zum Ausdruck der individuellen Identität und einer Verbindung zur eigenen Lebensgeschichte.

Ein Blick in die Zukunft der Körperkunst

Die Liebe zu Tattoos zeigt sich auch in der steigenden Nachfrage nach qualifizierten Tätowierern und beeindruckenden Kunstwerken. In dieser schnelllebigen Welt scheinen sich die Menschen nach etwas Bleibendem zu sehnen – und Tattoos bieten genau das. Sie erzählen Geschichten, zeigen Überzeugungen und lassen die persönliche Kreativität erblühen. Die Zukunft der Tätowierung ist geprägt von Trends hin zu mehr Individualität, der Suche nach Bedeutung und qualitativen Kunstwerken, die mehr als nur Körperverzierungen sind.

Quelle/Referenz
noen.at

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