In Klosterneuburg sorgt ein kurioser Vorfall um eine Jesusfigur für Aufsehen. Josef Zischkin, ein Mann mit dem erklärten Ziel, die Figur am „Roten Kreuz“-Marterl in der Franz Rumpler-Straße zu restaurieren, sieht sich dem Vorwurf des schweren Diebstahls gegenüber. Er hatte die Statue unbefugt abmontiert, um sie in eigenen Räumlichkeiten zu bearbeiten. Die zur Figur eingeleitete polizeiliche Suche fand ein abruptes Ende, als Zischkin sich nach einem Bericht der NÖN meldete.
Die Kernfragen des Falles
Der Fall wirft nicht nur rechtliche, sondern auch ethische Fragen auf. Zischkin äußert sich zu den Vorwürfen und sagt: „Das Wort Diebstahl tut mir weh.“ Seine Intention sei nicht böswillig gewesen. Vor der Polizei hat er klargestellt, dass er in gutem Glauben gehandelt hat, mit dem Wunsch, die Statue so schnell wie möglich wieder in einem einwandfreien Zustand zu präsentieren. Zischkin hat eine Ausbildung, die ihm die fachliche Restaurierung von Objekten erlaubt, was seine Beweggründe weiter untermauert.
Was geschah nach der Sicherstellung?
Nachdem die Polizei die Jesusfigur sichergestellt hatte, gab es einen Austausch zwischen Zischkin und den Beamten. Er lobte den Einsatz der Polizei und deren Bemühungen, den Vorfall in einer friedlichen Weise zu klären. Die Stadtgemeinde Klosterneuburg, als Eigentümerin der Figur, ist mit dem Ausgang des Vorfalls sehr zufrieden, da sie nun in Besitz der Statue ist, von der sie froh ist, sie zurückerhalten zu haben.
Ein Zeichen der Verbundenheit
Um seine besten Absichten zu verdeutlichen, hat Zischkin am Marterl ein kleines Kreuz mit dem Logo seiner sozialen Bewegung „Wir für uns“ angebracht. Diese Initiative fokussiert sich darauf, Unterstützung für alleinerziehende Eltern und Jugendliche zu sammeln. Es ist ein zusätzliches Zeichen seiner Verbundenheit mit der Gemeinschaft und den Menschen, für die er sich engagiert.
Der rechtliche Rahmen und die nächsten Schritte
Zischkin steht nun vor dem rechtlichen Aspekt des Vorfalls, da er eine Anzeige erhalten hat. Es wird zu einem Treffen mit einem Richter in Korneuburg kommen, wo er die nächsten Schritte in dieser rechtlich ungünstigen Situation besprechen möchte. Dies bleibt jedoch nicht die einzige Herausforderung für ihn, denn neben dem juristischen Rahmen, ist auch der Druck der Öffentlichkeit spürbar, der wie ein Schatten über seiner Absicht schwebt.
Gemeinschaftliches Engagement und die Bedeutung des Falls
Diese Situation berührt nicht nur das Schicksal einer Statue, sondern reflektiert auch einen größeren Trend in der Gesellschaft, wo persönliche Initiativen oft auf Widerstand oder rechtliche Herausforderungen stoßen. Zischkins Engagement für seine Mitmenschen zeigt, wie wichtig Gemeinschaftsarbeit in der heutigen Zeit ist, insbesondere für verletzliche Gruppen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Fall rechtlich weiterentwickeln wird und ob Zischkin seine Absicht, die Figur zu restaurieren, in die Tat umsetzen kann.
Ein tieferer Blick in die Motive
Dieser Vorfall regt zum Nachdenken über die Motive vieler Menschen an, die in ihrem Bestreben, Gutes zu tun, möglicherweise die Grenzen der Gesetzgebung überschreiten. Zischkins Geschichte könnte als ein Beispiel für das Dilemma von aufopfernden Bürgern dienen, die den Wunsch haben, aktiv und wohltätig zu handeln, aber unerwartet in Schwierigkeiten geraten. Sein Wunsch, die Jesusfigur zu restaurieren, geht über einen einfachen Akt der Wiederbelebung eines Relikts hinaus; es ist ein Ausdruck der Hoffnung und des Wunsches, Gutes in der Gemeinschaft zu tun.