
Ein spektakulärer Prozess am Landesgericht Korneuburg zieht die Aufmerksamkeit auf sich: Der Angeklagte, ein 55-jähriger Serbe, steht im Verdacht, Hauptakteur eines weitreichenden internationalen Suchtgifthandels zu sein. Begonnen hat das Verfahren mit einer unerwarteten Unterbrechung, da der Verteidiger im Stau steckte. Der gesamte Prozess, der sich über Monate zieht, umfasst schwere Vorwürfe gegen fünf Männer, die an der Einfuhr und dem Verkauf von fast 400 Kilo unterschiedlichen Drogen beteiligt sein sollen, während sie sich in U-Haft befinden. Dies berichtet noen.at.
Die Ermittlungen deckten eine gut organisierte Struktur auf, die von einem 34-jährigen Mann, dem Sohn des flüchtigen Bandenkopfes, angeführt wird. Diese Bande, die zwischen Sommer 2019 und Februar 2024 agierte, habe mit einer Vielzahl von Drogen, darunter Cannabis, Kokain, Speed und Ecstasy, gehandelt. Ihre Kommunikation erfolgte über den Krypto-Messengerdienst "SKY ECC", der fälschlicherweise als sicher galt. Französische Behörden schafften es jedoch, die Chats zu entschlüsseln und den österreichischen Ermittlern bereit zu stellen. In den Chats verwendeten die Angeklagten Spitznamen wie "doktor" und "MR Armani" und flirteten offen mit exorbitanten Geldsummen, was die Dimensionen ihrer Geschäfte deutlich macht, wie sn.at berichtet.
Ein Drama mit vielen Wendungen
Die Verteidigung versucht, die von Staatsanwältin Sandra Lemmermayer vorgetragenen Beweise zu diskreditieren, indem sie behauptet, die hochgerechneten Drogenmengen seien übertrieben. Die fünf Angeklagten gaben zwar teilweise zu, in den Drogenhandel verwickelt zu sein, minderten jedoch die eigenen Anteile und verlangten, dass die Zahlen neu interpretiert würden. Während die Richterin Ilona Schalwich-Mózes dem Hauptangeklagten vorwarf, er habe zuerst geschwiegen und dann ein umfassendes Geständnis abgelegt, zeigt sich in der Verhandlung eine Dissonanz zwischen den Behauptungen der Angeklagten und den Beweisen der Staatsanwaltschaft.
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