Korneuburg

Baugrundverkauf in Gerasdorf: Streit um Preis und Gemeindefinanzen

Gerasdorf verkauft zwei umstrittene Grundstücke nahe dem Hartplatz für satte 950 Euro pro Quadratmeter – ein heißes Thema unter Politikern und Bürgern!

In der kleinen Gemeinde Gerasdorf sorgt der Verkauf von zwei Baugrundstücken am Hartplatz in der Lorenzgasse für viel Aufregung. Für die bebaubaren Flächen verlangt die Stadtgemeinde stolze 950 Euro pro Quadratmeter. Damit liegen die Preise knapp über dem bereits hohen Durchschnittwert von 900 Euro pro Quadratmeter, den das Wirtschaftsmagazin „Gewinn“ in diesem Jahr für die Region erhoben hat. Diese Entscheidung hat die Stadtgemeinde zu einem Spitzenreiter in Immobilienpreisen zusammen mit Langenzersdorf gemacht.

Das Angebot auf der offiziellen Gemeindehomepage hat sowohl Befürworter als auch Kritiker mobilisiert. Während die Verantwortlichen der Gemeinde argumentieren, dass die Preise am Markt und im Interesse der finanziellen Stabilität festgelegt werden müssen, gibt es von der Opposition und aus den sozialen Medien deutliche Kritik. Manche empfinden den Preis als unverschämt hoch und als Zeichen einer verfehlten Stadtpolitik. „Die Stadtgemeinde muss sich ebenfalls am Markt orientieren und kann kein Dumping betreiben“, äußert der Stadtrat Kaldun Hana von der ÖVP und verteidigt damit den Verkauf.

Kritik an der Veräußertung kommunalen Eigentums

Die Gegner des Grundstücksverkaufs kritisieren jedoch vehement, dass die Gemeinde wertvolles „Familiensilber“ aus der Hand gibt. Hana wünscht sich, dass das Grundstück für leistbares Wohnen genutzt werden könnte, insbesondere für junge Menschen, die oft Schwierigkeiten haben, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Paul Vogler von den Grünen hält jedoch dagegen, dass die Flächen mit 580 und 450 Quadratmetern für Wohnblöcke nur schwer zu nutzen sind. Dennoch bedauert er, dass die Gemeinde nicht darüber nachgedacht hat, wie die Grundstücke in Zukunft sinnvoll verwendet werden könnten.

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Die sozialen Medien sind ein weiteres Forum für die Bürger, um ihre Sorgen kundzutun. Viele fühlen sich von der Stadt bezüglich der Grundstückspolitik nicht ausreichend informiert und sehen in der Entscheidung ein Zeichen für eine unklare Strategie im Umgang mit kommunalem Eigentum. Eine Anwohnerin drückte in einem Kommentar aus, dass es eine Schande sei, dass die Stadt solch wichtige Flächen veräußert, anstatt sie für gemeinnützige Projekte zu nutzen.

Finanzielle Lage der Gemeinde im Fokus

Ein zentraler Punkt in der Diskussion ist die finanzielle Situation der Stadtgemeinde. Die ÖVP beschreibt die Gemeindefinanzen als „marode“. Bürgermeister Hans-Jürgen Peitzmeier von der SPÖ sieht den Grundstücksverkauf als Teil einer notwendigen Einsparungsstrategie. Er erläutert, dass diese Maßnahme bereits im Haushalt des Vorgängers eingeplant war, jedoch drängt die Finanzlage der Gemeinde zur Umsetzung. „Es ist nichts Neues, dass wir sparen müssen“, sagt Peitzmeier und stellt klar, dass die Gemeinde sehr darauf angewiesen ist, ihre Einnahmen zu erhöhen.

Die Spannungen rund um den Grundstücksverkauf zeigen, wie schwer das Thema der Flächenverwertung in dichter besiedelten Regionen wie Gerasdorf ist. Auf der einen Seite die Notwendigkeit, die Gemeindefinanzen zu sanieren, auf der anderen Seite die Verantwortung gegenüber den Bürgern und insbesondere der jungen Generation, die auf leistbaren Wohnraum angewiesen ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation weiterentwickeln wird und welche Lösungen gefunden werden, um die finanziellen Herausforderungen der Gemeinde zu meistern.

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