Niederösterreich

Kärnten kämpft mit dem Fachkräftemangel im Pflegebereich: Hindernisse bei der Einführung der Pflegelehre

Pflegelehre in Kärnten: Hindernisse und offene Fragen

Der Mangel an Fachkräften im Pflegebereich ist ein drängendes Problem, das in ganz Österreich spürbar ist. Um diesem Engpass entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung die Pflegelehre ins Leben gerufen, um Jugendlichen direkt nach der Pflichtschule eine Ausbildung im Pflegebereich zu ermöglichen. Während dieses Modell in anderen Bundesländern bereits umgesetzt wird, gibt es in Kärnten bestimmte Hindernisse und offene Fragen, die die Umsetzung erschweren.

Jugendliche in Kärnten zögern Pflegelehre zu beginnen

Laut Christian Polessnig, dem Sprecher der Heimbetreiber, gibt es in Niederösterreich und Tirol bereits Lehrlinge, die sich drei Jahre lang zur Pflegeassistenz oder vier Jahre lang zur Pflegefachassistenz ausbilden lassen. Obwohl auch in Kärnten ein Bedarf an Personal im Pflegebereich besteht, ist die Nachfrage nach der Pflegelehre eher gering. Einer der Gründe dafür ist, dass es in Kärnten noch kein Berufsschulangebot für angehende Pflegekräfte gibt. Die einzige Möglichkeit besteht derzeit darin, zehn Wochen lang die Berufsschule in Niederösterreich zu besuchen, was für viele Schüler eine Hürde darstellen könnte. Sollte das Interesse steigen, schließt das Land Kärnten jedoch nicht aus, eine regionale Berufsschule einzurichten, um den Zugang zur Pflegelehre zu erleichtern.

Kritik an der Pflegelehre in Kärnten

Neben dem Fehlen einer regionalen Berufsschule sorgt auch das Alter der Lehrlinge für Diskussionen. Laut Gesetzgeber sollen junge Pflegelehrlinge erst in späteren Lehrjahren direkt mit Patienten arbeiten, um psychische Belastungen zu verringern. Die Arbeiterkammer äußert Bedenken bezüglich einer möglichen Doppelbelastung für das Pflegepersonal. Christian Appe, Referatsleiter für Lehrlinge und Jugend bei der Arbeiterkammer, sieht die aktuelle Form der Pflegelehre nicht als wirksame Maßnahme, um den Personalmangel im Pflegebereich zu bekämpfen. Das Alter der Lehrlinge müsse in Betracht gezogen werden, da sie zwar mit 15 Jahren die Ausbildung beginnen können, aber erst mit 17 Jahren tatsächlich mit Patienten arbeiten dürfen.

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Berufsbild Pflege attraktiver machen

Trotz der Kritikpunkte betrachtet Christian Polessnig die Pflegelehre positiv als ein Puzzlestück, um den anhaltenden Personalmangel zu mildern. Er betont die Bedeutung, die Menschen über den Pflegeberuf aufzuklären und diesen attraktiver zu gestalten, um mehr Jugendliche für eine Karriere in der Pflege zu gewinnen.

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