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Die aktuellen Zahlen zur Erwerbsquote in Niederösterreich zeichnen ein besorgniserregendes Bild: Jüngste Daten zeigen, dass lediglich 62,4 Prozent der jungen Männer und 56,3 Prozent der jungen Frauen eine Beschäftigung haben. Besonders auffällig ist die Differenz bei Menschen mit Migrationshintergrund: Hier sind 76,5 Prozent der Männer erwerbstätig, jedoch nur 62,2 Prozent der Frauen. Diese Ungleichheit ist einer der Gründe, weshalb das Arbeitsmarktservice (AMS) Niederösterreich das Beratungsprojekt „EMMY – Empower Myself“ ins Leben rief, um gezielt jungen Frauen zwischen 15 und 25 Jahren Unterstützung zu bieten, wie orf.at berichtet.
EMMY-Beratung: Ein neuer Ansatz
Das EMMY-Programm wurde im Oktober 2024 gestartet und hat das Ziel, bis zu 300 junge Frauen bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Der EMMY-Bus tourt durch ganz Niederösterreich, hält bei Messen und Bildungseinrichtungen und stellt einen geschützten Raum zur Verfügung, in dem individuelle Beratung angekommen kann. Sandra Kern, die Landesgeschäftsführerin des AMS, betont die Wichtigkeit solcher Angebote, insbesondere für Frauen mit Migrationshintergrund, um ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Trotz der Erhöhung des Beratungsangebots nutzen derzeit erst 56 Frauen das Programm, dessen Kosten sich auf 712.000 Euro belaufen und vollständig vom AMS getragen werden, so ams.at.
Zusätzlich stellt das AMS fest, dass die Zahl der erwerbsfähigen Personen in den kommenden Jahren zurückgehen wird, da geburtenstarke Jahrgänge in Rente gehen. Diese Entwicklung unterstreicht die Bedeutung, jungen Menschen, besonders Frauen, den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Sozialforscherin Nadja Bergmann hebt hervor, dass spezifische Angebote für Frauen entscheidend sind, um den oft bestehenden Widerstand – sei es von Eltern oder Lehrkräften – zu überwinden. Das EMMY-Programm orientiert sich an den Bedürfnissen der jungen Teilnehmerinnen und berücksichtigt dabei auch kulturelle Unterschiede und persönliche Lebensphasen.
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