Niederösterreich

Instandsetzung des jüdischen Friedhofs in St. Pölten: Symbol des Respekts und der kulturellen Vielfalt

Nach umfassender Sanierung wurde der jüdische Friedhof in St. Pölten gestern, Freitag, im Beisein von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Vorsitzender des Kuratoriums des Nationalfonds und des Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich, und Bürgermeister Matthias Stadler an die Stadt St. Pölten übergeben.

In einem Artikel von www.noe.gv.at ist zu lesen, dass Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betonte, es sei "ein bewegender Tag für die Stadt, für das Land und für jeden Einzelnen von uns". Die Geschichte Niederösterreichs sei untrennbar mit dem jüdischen Leben verbunden und es habe 15 israelitische Kultusgemeinden im Bundesland gegeben. Mikl-Leitner hob die Bedeutung der jüdischen Friedhöfe als "Häuser der Ewigkeit" hervor und betonte, dass wir die Erinnerung an das jüdische Leben wachhalten sollten.

Der jüdische Friedhof in St. Pölten wurde während der Zeit des Nationalsozialismus schwer beschädigt. In den letzten zehn Jahren wurden jedoch landesweit acht jüdische Friedhöfe saniert. Die Instandsetzung des Friedhofs in St. Pölten umfasste Baumeister-, Schlosser-, Steinmetz- und gärtnerische Arbeiten. Der Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe finanzierte die Sanierung mit Bundesmitteln in Höhe von insgesamt rund 880.000 Euro. Das Land Niederösterreich förderte die Instandsetzung des Friedhofs mit rund 280.000 Euro.

Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, betonte die Bedeutung des jüdischen Friedhofs als Ort der Bildung und des Lernens von Toleranz. In einer Zeit, in der Antisemitismus und Intoleranz wieder zunehmen, sei es wichtig, diese Werte zu vermitteln. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka erinnerte daran, dass die Jüdinnen und Juden einen bedeutenden Beitrag zu Österreich geleistet haben und dass antisemitische Einstellungen antidemokratisch seien.

https://fleischundco.at/

Bürgermeister Matthias Stadler betonte die Bedeutung der Aufarbeitung der Geschichte und die Notwendigkeit, rechtsradikalen und antisemitistischen Strömungen entgegenzutreten. Mit der Instandsetzung des jüdischen Friedhofs in St. Pölten werde die Schuld der Vergangenheit aufgearbeitet.

Der "neue" jüdische Friedhof in St. Pölten wurde im Jahr 1906 eröffnet und während des Nationalsozialismus stark beschädigt. Die Stadt St. Pölten ließ die noch vorhandenen Grabsteine 1951 wieder aufstellen und übergab den Friedhof 1954 an die Israelitische Kultusgemeinde Wien. Die Instandsetzung des Friedhofs fand zwischen 2022 und 2024 statt.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"