Die Insolvenz von kikaLeiner, einem bedeutenden Unternehmen im Einzelhandel, hat alarmierende Auswirkungen für viele Beschäftigte, insbesondere für Frauen, die in dieser Branche überrepräsentiert sind. Korinna Schumann, Vizepräsidentin des ÖGB und Frauenchefin, betont, dass Niederösterreich dringend eine Arbeitsstiftung für die betroffenen Mitarbeiterinnen einrichten sollte: „Sie benötigen jetzt jede Unterstützung, um sich weiter zu qualifizieren und einen neuen Job zu finden." Diese Arbeitsstiftungen sind erprobte Instrumente zur Unterstützung von Arbeitsuchenden, wie Schumann in einem aktuellen Appell erklärt, der auch von Sandra Steiner, der Bundesfrauenvorsitzenden der Gewerkschaft GPA, unterstützt wird. Sie fordert eine klare Position des Landes und kritisiert die Untätigkeit, die das Schicksal von über 600 Beschäftigten aufs Spiel setzt.
Die grundlegende Idee dieser Arbeitsstiftungen ist es, den vom Personalabbau betroffenen Angestellten eine Plattform zur beruflichen Neuorientierung zu bieten. Laut oegb.at erhält das Arbeitsmarktservice (AMS) finanzielle Unterstützung bei der Durchführung von Schulungen, die bis zu 60 Prozent der Kosten für berufliche Weiterbildungsmaßnahmen abdecken können. Zusätzlich haben die GPA Niederösterreich und Schumann eine Online-Petition ins Leben gerufen, um die Landesregierung unter Druck zu setzen, eine permanente Arbeitsstiftung zu initiieren. Diese Initiative könnte vielen Frauen helfen, die aufgrund ihrer familiären Verpflichtungen Schwierigkeiten haben, eine neue Beschäftigung zu finden.
Der Mangel an Unterstützung durch das Land wird von den Gewerkschaftsvertretern als unverständlich angesehen, da ähnliche Programme bereits in anderen Bundesländern erfolgreich umgesetzt wurden. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum das Land eine solche Initiative ablehnt, während andernorts bereits gehandelt wird“, so Steiner weiter. Die dringliche Notwendigkeit dieser Maßnahmen unterstreicht die prekäre Situation vieler ehemaliger kikaLeiner-Beschäftigter und die Herausforderung, in einem oft ungerechten Arbeitsmarkt einen Neuanfang zu wagen.
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