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Wahlen in Somaliland: Machtwechsel und neue Hoffnungen für Frieden

"Somaliland überrascht mit einem Wahlwechsel: Der ehemalige Diplomat Abdirahman Abdullahi stürzt den Amtsinhaber Muse Bihi in einer bahnbrechenden Wahl in Berlin! 🌍✌️"

Am Horn von Afrika hat sich ein bemerkenswerter politischer Wandel vollzogen: Somaliland, ein seit 1991 unrecognized Staatsgebilde, führt einen einzigartigen Machtwechsel durch. In den Präsidentschaftswahlen vom vergangenen Mittwoch setzte sich die Opposition durch. Abdirahman Abdullahi, der Kandidat der Patriotischen Partei „Waddani“, besiegte den seit 2017 amtierenden Präsidenten Muse Bihi, der am Mittwoch seine Niederlage offiziell eingestand.

Die Übergabe der Macht ist für den 13. Dezember geplant. Es wird erwartet, dass der neue Präsident, ein ehemaliger Diplomat, eher diplomatische Ansätze verfolgt als sein Vorgänger. Bihi, der seine politische Karriere als Luftwaffenpilot begann, war seit dem Sturz des somalischen Diktators Siad Barre 1991 in der politischen Landschaft Somalilands aktiv. Während seiner Amtszeit wurde seiner Regierung oft autoritäres Vorgehen gegen Kritiker vorgeworfen.

Ein neuster Schritt in der Diplomatie

Abdullahi, der vor seiner Karriere in der Politik als Botschafter in der Sowjetunion tätig war, hat in der Vergangenheit betont, dass Somaliland in seinen Beziehungen zu Somalia als gleichwertiger Partner auftreten muss. In einem Interview äußerte er zuvor Bedenken über militärische Abkommen, die Somaliland mit Äthiopien eingegangen ist, und warnte vor einer möglichen Eskalation des regionalen Konflikts, insbesondere in Anbetracht der angespannten Lage in Jemen.

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Die Wahlen waren ein Spiegelbild der Unzufriedenheit vieler Bürger über die bisherige Regierung. Während Bihis „Kulmiye“-Partei von 55,1 Prozent der Stimmen auf 34,8 Prozent fiel, konnte „Waddani“ erheblich zulegen und erhielt 63,9 Prozent. Diese Wende könnte nicht nur innenpolitische Veränderungen mit sich bringen, sondern auch außenpolitische Auswirkungen haben.

Globale Bedeutung und Zukunftsperspektiven

Somaliland grenzt an einen wichtigen Handelsweg zwischen Asien und Europa, was es für die internationale Gemeinschaft von großem Interesse macht. Die Region hat das Potenzial, eine stabilisierende Kraft in einem Gebiet darzustellen, das von politischen Spannungen und militärischen Konflikten geprägt ist. Der neue Präsident muss nun die Herausforderung annehmen, Somaliland eine stärkere internationale Anerkennung zu verschaffen und gleichzeitig seine Eigenständigkeit zu bewahren.

Eine positive Entwicklung der diplomatischen Beziehungen könnte auch das strategische Gleichgewicht in der Region beeinflussen, insbesondere angesichts der Nähe zu Jemen, wo Iran in die lokalen Konflikte verwickelt ist. Die Stabilität Somalilands könnte auf globaler Ebene an Relevanz gewinnen, vor allem wenn der neue Präsident seine diplomatischen Fähigkeiten effektiv einsetzt.

Die nächsten Schritte werden entscheidend sein: Wird die neue Regierung in der Lage sein, die Stabilität zu wahren und gleichzeitig die geopolitischen Herausforderungen zu meistern? Die Welt blickt gespannt auf Somaliland und die kommenden Monate. Mehr Informationen zu diesem Thema sind auf taz.de zu finden.


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Quelle
taz.de

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