Die alte Scheune in Arsten ist nicht mehr als ein Schatten ihrer selbst. Der Sportfischerverein Bremen (SFV) hat dort viele Jahre lang seine Materialien gelagert, doch der Zustand des Gebäudes ist so marode geworden, dass eine Nutzung nicht mehr möglich ist. Ein Neubau an gleicher Stelle ist ausgeschlossen, weshalb der Verein nun einen neuen Standort an den Unisee ins Auge gefasst hat, wo er seine Aktivitäten fortsetzen möchte. Der SFV hat dafür einen Pachtvertrag mit Immobilien Bremen sowie dem Sportamt abgeschlossen, um auf einem Grundstück direkt neben dem Parkplatz am Hochschulring ein modernes Materiallager zu errichten.
Die geplante Fläche beträgt etwa 700 Quadratmeter, auf der ein flachgedeckter Neubau mit Staffelgeschoss errichtet werden soll. Der Bauantrag hat bereits positive Rückmeldungen bekommen und der Verein arbeitet nun an den finalen Details. In dem neuen Gebäude werden neben verschiedenen Materialien auch Boote und Anhänger für die Pflege der Gewässer untergebracht sowie eine Fischaufzuchtstation eingerichtet. Diese soll bedrohten Fischarten und Krebsen eine Aufzucht in Brutschränken und Becken ermöglichen, bevor sie in ihre natürlichen Lebensräume ausgewildert werden. Außerdem wird der SFV seine Geschäftsstelle an den Hochschulring verlegen, wo dann auch Schulungs- und Seminarräume sowie die Ausgabe für Angelkarten untergebracht sein werden.
Beirat Horn-Lehe unterstützt die Initiative
Seit Beginn begleiten die Mitglieder des Beirats Horn-Lehe die Pläne des Sportfischervereins und stehen ihm zur Seite. Im letzten Jahr beantragte der Beirat in den Haushaltsverhandlungen finanzielle Mittel für die erforderlichen Tiefbauarbeiten sowie einen Zuschuss zu den Kosten für den Neubau. Der SFV ist seit 115 Jahren tätig und trägt ehrenamtlich zur Pflege der Stadtgewässer in Bremen bei. Damit ist er der älteste Natur- und Gewässerschutzverein der Stadt und leistet eine wertvolle Arbeit, die die fehlenden Ressourcen des Landes Bremen kompensiert.
Nicht nur den Neubau des Vereins möchte der Beirat unterstützen. Auch der Bau einer öffentlichen Toilette und eines Trinkwasserbrunnens am Unisee steht auf der Agenda. Vertreter des Umweltressorts betonen, dass eine Toilette an diesem Ort aufgrund der zahlreichen Freizeitaktivitäten wie Stand-Up-Paddling und Angeln sehr sinnvoll ist. Zudem nutzen auch viele Lastwagenfahrer den Parkplatz am Hochschulring für ihre Pausen. Eine saubere Toilette würde nicht nur den Anwohnern, sondern auch den vielen Freizeitsportlern zugutekommen.
Problematische Toilettensituation am Unisee
Ein Blick in ein Gutachten zur ökologischen Stabilität des Unisees zeigt, dass die Toilettensituation hier ausbaufähig ist. Das Gutachten hebt hervor, dass die Phosphorbelastung durch Badegastzahlen reduziert werden muss. Eine Erhöhung der sanitärtechnischen Einrichtungen wird demnach unterstützt. Wichtig ist zudem, dass Badegäste auf die Notwendigkeit hingewiesen werden, die Toiletten auch tatsächlich zu nutzen, um die Wasserqualität des Badesees zu schützen. Laut Ortsamtsleiterin Inga Köstner steht bislang jedoch noch keine verbindliche Zusage von Seiten der Stadt für den Bau und die Unterhaltung einer Toilettenanlage. Sollte sich hieran nichts ändern, plant der SFV, in seinem Neubau eine eigene Toilette zu installieren, deren Nutzung dann jedoch ausschließlich den Mitgliedern vorbehalten ist.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Pläne des Vereins entwickeln und ob die städtischen Initiativen zur Verbesserung der Infrastruktur am Unisee zeitnah realisiert werden können.
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