In der Stadtgemeinde Eggenburg zeichnet sich eine bedeutende Möglichkeit für die Zukunft des Lindenhofareals ab. Bürgermeister Georg Gilli hat gemeinsam mit der Architektin Elisabeth Schuh einen Plan entwickelt, um das Areal zu sichern und einer privaten Investition zu entziehen, die es womöglich ungenutzt lassen könnte. Diese Initiative ist besonders wichtig, da das Lindenhofgelände schon in der Vergangenheit als brach liegendes Areal diente, was zu Sorgen über die weitere Nutzung geführt hat.
Die Architektin Schuh ist seit geraumer Zeit in das Projekt eingebunden und hat sich intensiv mit einem Konzept für die künftige Nutzung des Lindenhofs beschäftigt. In ihrer Abschlussarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien analysierte sie die Möglichkeiten, das Areal sinnvoll zu integrieren. Ihr Ziel ist klar: „Wir müssen probieren, das Areal für Eggenburg zu retten - und es nicht einem Investor zu überlassen, der es verfallen lässt“, sagt sie.
Öffentlichkeitsbeteiligung und Konzepterstellung
Um die Meinungen und Bedürfnisse der Eggenburger Bevölkerung zu berücksichtigen, wird ein Kick-Off-Event am 12. Oktober im Lindenhofsaal stattfinden. Dort wird Schuh in einem Impulsvortrag über die Historie des Lindenhofs referieren und die nächsten Schritte für die Projektentwicklung skizzieren. Die Teilnahme der Bürger an diesem Dialog ist für die Konzeptentwicklung von großer Bedeutung, um ein passendes Nutzungskonzept zu erstellen, das den Bedürfnissen der Gemeinschaft entspricht.
Die Stadt Wien hat der Stadt Eggenburg einen Zeitraum von einem Jahr eingeräumt, um Ideen und Konzepte zu entwickeln. Dieser Prozess könnte eine Chance für Eggenburg darstellen, bestehende Infrastruktur zu nutzen und innovative Projekte zu realisieren, ohne zusätzliche Flächen zu versiegeln. Von Gesundheitsprojekten über Freizeitangebote bis hin zu gewerblichen Nutzungsmöglichkeiten ist ein breites Spektrum an Ideen vorstellbar, das Schuh als potenzielle zukünftige Entwicklungen skizziert.
Historische Hintergründe des Lindenhofs
Das Gelände des Lindenhofs hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1888 zurückreicht, als es als „Besserungsanstalt für Kinder und Jugendliche“ errichtet wurde. 1908 erfuhr das Gelände eine Erweiterung durch die „Neue Anstalt“ und die Pavillons in der Pulkauerstraße. Im Jahr 1922 übernahm die Stadt Wien das Erziehungs- und Lehrlingsheim. Es wurde bis 2013 betrieben, um danach als Asylunterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Afghanistan und Syrien zu fungieren.
Die laufenden Entwicklungen zeigen, dass nicht nur die stadtplanerischen und infrastrukturellen Möglichkeiten, sondern auch die Einbindung der Bevölkerung in den Prozess für die zukünftige Nutzung des Lindenhofs von vitaler Bedeutung sind. Die Initiative von Gilli und Schuh könnte einen Wendepunkt für das Areal darstellen und ist eine Möglichkeit, es wieder in das Stadtleben zu integrieren.
Diese Pläne können sich als entscheidend für Eggenburg herausstellen, um die Weichen für eine nachhaltige und sinnvolle Nutzung des Lindenhofs zu stellen. Der Bürgerdialog soll sicherstellen, dass alle Stimmen gehört werden und die zukünftigen Projekte die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen vor Ort widerspiegeln. Die Entwicklung dieses Areals ist somit mehr als nur ein städtebauliches Projekt; es könnte auch die Verbindung der Gemeinschaft zur eigenen Geschichte stärken.
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