Herzschwäche, auch als Herzinsuffizienz bekannt, ist in Deutschland zu einer häufigen Diagnose geworden, die jedes Jahr etwa 450.000 Krankenhausaufnahmen auslöst. Diese alarmierende Zahl unterstreicht die Notwendigkeit einer intensiven Aufklärung und Prävention. Im Rahmen der Herzwochen im November organisiert die Deutsche Herzstiftung verschiedene Veranstaltungen, um über Herz-Kreislauferkrankungen zu informieren und das Bewusstsein für Symptome und Ursachen zu schärfen. In Mönchengladbach haben sich die drei kardiologischen Abteilungen der Krankenhäuser mit einer Telefonaktion an dieser Kampagne beteiligt. Viele Leserinnen und Leser der Rheinischen Post haben die Möglichkeit genutzt, um wertvolle Informationen zu erhalten.
Im Rahmen dieser Telefonaktion berichteten Anrufer über ihre gesundheitlichen Probleme. Ein 75-jähriger Mann ohne vorherige Erkrankungen bemerkte Schwindel und Druck auf der Brust. Professor Patrick Horn, Chefarzt am Elisabeth-Krankenhaus, empfahl ihm verschiedene Untersuchungen wie ein EKG und eine Ultraschalluntersuchung des Herzens. Zudem sollten die Blutdruckwerte kontrolliert werden, um mögliche Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen zu überprüfen, die die Blutversorgung des Herzens beeinträchtigen könnten.
Zusammenarbeit der Kardiologen
Ein Anrufer überbrachte seine Sorgen bezüglich Durchblutungsstörungen und erhielt von Professor Emmanuel Chorianopoulos, Chefarzt am Maria Hilf, positive Nachrichten über eine medikamentöse Behandlung. Eine 70-Jährige, die mit Angina pectoris, einer schmerzhaften Brustenge, kämpft, erhielt Ratschläge zu weiteren Therapiemöglichkeiten. Professor Lars Lickfett, der Chefarzt am Bethesda, riet ebenfalls zur Durchführung eines Herz-Stresstests und betonte die Wichtigkeit eines regelmäßigen Blutdruckmonitorings für die Wirksamkeit der Behandlung.
Die Mediziner hob hervor, dass hoher Blutdruck und koronare Herzerkrankungen häufig Auslöser für eine Herzschwäche sind. Professor Chorianopoulos betonte, dass die Diagnose individuell und basierend auf dem Anamnesegespräch durchgeführt werden sollte. Manchmal ist es notwendig, auch die Lunge zu untersuchen, um die Ursachen der Beschwerden genau zu identifizieren.
Die Ärzte waren sich einig, dass Herzinsuffizienz eine Erkrankung ist, die vor allem in der Altersgruppe zwischen 70 und 80 Jahren häufig auftritt. Mit dem Anstieg von kardiologischen Behandlungsmethoden überleben immer mehr Menschen einen Herzinfarkt und stellen damit eine wachsende Risikogruppe für Herzschwäche dar, wie Professor Lickfett feststellte.
Die Bedeutung von Prävention wird in diesem Kontext besonders betont. Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck und eine ungesunde Ernährung sollten vermieden werden. Außerdem wird empfohlen, sich regelmäßig zu bewegen und auf eine salzarme Ernährung zu achten. Professor Horn wies darauf hin, dass viele verarbeitete Lebensmittel, wie Wurst und Fertigprodukte, hohen Salzgehalt aufweisen, was zu Bluthochdruck führen kann.
Für jüngere Patienten mit leicht erhöhtem Blutdruck kann eine Umstellung der Lebensgewohnheiten sowie regelmäßige körperliche Aktivität positive Veränderungen bewirken. Diese präventiven Ansätze sind entscheidend, um der Entwicklung einer Herzinsuffizienz im Alter entgegenzuwirken und die Herzgesundheit zu fördern.
Abschließend wird von den Fachärzten eindringlich darauf hingewiesen, dass jede Art von Herzerkrankung zu einer Herzschwäche führen kann, weshalb Präventionsmaßnahmen und eine frühzeitige Diagnose von größter Bedeutung sind. Mehr Informationen zu diesem wichtigen gesundheitlichen Thema können in einem Artikel auf rp-online.de nachgelesen werden.