Die Klassik Stiftung Weimar bringt eine bewegende Kunsterfahrung in die Stadt: mit der Installation „Konzert für Buchenwald“ von Rebecca Horn. Diese beeindruckende Rauminstallation, die im historischen Straßenbahndepot im ehemaligen E-Werk Weimar zu finden ist, ist seit 1999 ein Ort der Reflexion. In der Installation stapeln sich alte Musikinstrumente – Geigen, Mandolinen und Gitarren – zusammen mit ihren abgenutzten Lederkoffern, die still dem Schicksal der Menschen gedenken, die einst diese Instrumente besessen haben könnten. Hier wird Musik zu einem symbolischen Ausdruck menschlicher Geschichte, während die Klänge selbst fehlen. Diese Kunstwerke stehen stellvertretend für die individuellen Schicksale der Opfer des Holocausts und machen die Installation zu einem der bedeutendsten Beispiele zeitgenössischer Auseinandersetzung mit diesem Thema in Deutschland.
In enger Zusammenarbeit mit dem Kunstfest Weimar wird am 7. September ein besonderes Augenmerk auf das „Konzert für Buchenwald“ gelegt. Fünf Meisterschüler*innen von Rebecca Horn laden zu einem Performance-Abend mit dem Titel „Concertare Forte“ ein, der um 17 Uhr beginnt. Diese Veranstaltung thematisiert die Verantwortung von Künstler*innen in der Erinnerungsarbeit und die Frage, wie sie politische Strömungen und gesellschaftliche Herausforderungen in ihrer Kunst ansprechen. Hierbei wird der Mut der Künstler*innen thematisiert, sich kritisch mit rechten Tendenzen auseinanderzusetzen und ihre eigenen künstlerischen Praktiken zu hinterfragen.
Eine besondere Gelegenheit für Besucher*innen
Um das Interesse an beiden Ausstellungen zu fördern, bietet die Klassik Stiftung Weimar ein spezielles Angebot. Ab dem 27. August haben Besucher*innen die Möglichkeit, die kostenlos zugängliche Installation von Rebecca Horn zu besuchen und im Anschluss einen ermäßigten Eintritt (12 €) zur Sonderausstellung „Bauhaus und Nationalsozialismus“ zu erhalten. Dieses Angebot ist eine einmalige Gelegenheit, zwei bedeutende kulturelle Höhepunkte in Weimar zu erleben und zu reflektieren, wie die Kunst zwischen Vergangenheit und Gegenwart vermittelnd tätig sein kann.
Dieses besondere Angebot läuft bis zum 15. September, wobei der Rabatt nur mit einem gestempelten Eintritts-Dokument an der Kasse der Rebecca-Horn-Installation eingelöst werden kann. Solche Kooperationen zwischen Kunst und Gedenkstätten ermöglichen es den Besuchern, die emotionale und geschichtliche Tiefe der Ausstellungen intensiver zu erleben.
Die Öffnungszeiten der Ausstellung „Bauhaus und Nationalsozialismus“ sind täglich von Mittwoch bis Montag, zwischen 11 und 17 Uhr, wobei der Eintritt frei ist. Es gibt jedoch zu beachten, dass die Installation „Konzert für Buchenwald“ nicht barrierefrei ist, was bei der Planung eines Besuchs berücksichtigt werden sollte.
Die Kombination aus Horns eindringlicher Installation und der thematischen Schärfe der Sonderausstellung zeigt, wie relevant diese Kunstwerke auch heute noch sind und lädt alle Interessierten ein, diese wichtigen kulturellen Erlebnisse in Weimar zu begleiten. Die Veranstaltungen und Installationen bieten nicht nur kreative Inspiration, sondern auch die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit der Geschichte und der Art und Weise, wie sie in der zeitgenössischen Kunst reflektiert wird.
Wer sich für den Performance-Abend „Concertare Forte“ interessiert, sollte sich den 7. September nicht entgehen lassen. Die Veranstaltung verspricht nicht nur eine Hommage an Rebecca Horns Werk, sondern auch einen tiefen Einblick in die Fragen der Erinnerungskultur unserer heutigen Zeit. Besuchen Sie das E-Werk in Weimar und erleben Sie hautnah, wie Kunst eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen kann.
