
Für die Weißenborner Enduro-Pilotin Tanja Schlosser hätte die Saison 2023 ganz anders verlaufen müssen. Anstatt sich auf den Höhepunkt der Enduro-Europameisterschaft in Finnland vorzubereiten, sieht sie sich aufgrund einer schweren Verletzung gezwungen, aktiv von der Rennstrecke abzutreten. Schlosser ist während des dritten von vier Läufen der Meisterschaft gestürzt und hat sich dabei den Oberarmkopf gebrochen, was den Rest ihrer Saison nach einem hoffnungsvollen Comeback abrupt beendet hat.
Nach einer langen Phase der Rehabilitation meinte es das Schicksal nicht besser mit ihr, als sie beim letzten Rennen den Test liefen wollte. Für Schlosser war es nicht nur eine Rückkehr, sondern auch ein Déjà-vu, da die Strapazen der Verletzung ihr erst vor kurzem wieder vor Augen geführt wurden. Der erhoffte Erfolg beim wichtigsten Wettkampf des Jahres blieb somit aus, und die verletzungsbedingte Absenz hatte zur Folge, dass auch der Titelverteidigung in der Enduro-EM in weite Ferne rückte.
Ein harter Weg zurück
Die 29-jährige Fahrerinn ließ sich von ihrer Verletzung nicht unterkriegen. Die Rekonvaleszenz war langwierig und erforderlich, um wieder für den Wettkampf gerüstet zu sein. Nach dem Bruch, der sie zu einer erzwungenen Pause zwang, war das anschließende Testrennen bei „Rund um Zschopau“ Mitte Oktober ein kleiner Lichtblick. Hier konnte sie prüfen, wie sie sich von der Verletzung erholt hatte und ob sie ihr altes Leistungsniveau wieder erreichen konnte. Doch die Rückkehr zur gewohnten Form war herausfordernd.
Der Straßenverlauf und die Technik, die in der Hartnäckigkeit des Endurosports benötigt werden, verlangen von den Athleten nicht nur körperliche Stärke, sondern auch mentale Bereitschaft. Schlosser wollte jedes Schlammloch und jeden Wellenberg bestreiten, doch mit dem Verletzungsrisiko hatte sie auch an ihrer mentalen Stärke zu kämpfen.
Die Enttäuschung über die erlittene Verletzung und die damit verbundenen Chancen, die ihr genommen wurden, wiegt schwer. Enduro, ein tief verwurzelter Bestandteil ihres Lebens, verlangt von ihr Durchhaltevermögen und einen Schuss Glück. Mit jedem Rennen wird die Konkurrenz härter, und in den kommenden Jahren wird es wichtig sein, die Verletzung vollständig auszukurieren, um an die Spitze zurückzukehren. Der Weg zur Genesung ist also noch lange nicht zu Ende.
In Anbetracht der aktuellen Umstände und ihrer Verletzung steht Schlosser nun an einem Scheideweg. Sie muss sich entscheiden, wie sie mit den Rückschlägen umgehen und sich wieder motivieren kann, sobald sie vollständig genesen ist. Die Welt, die sie kennt und in die sie zurückkehren möchte, wird immer herausfordernder. Die Titelverteidigung, das große Ziel ihrer Karriere, bleibt vorerst in der Ferne.
Diese Wendung im Rennsport ist nicht nur für sie persönlich bedeutend, sondern auch für die lokale Gemeinschaft, die sie anfeuert. Lokale Sportfans werden weiterhin ihre Entwicklungen genau verfolgen und auf den Tag hoffen, an dem sie wieder auf die Strecke gehen kann. Trotz der Widrigkeiten bleibt ihr Wille intakt; es bleibt abzuwarten, wie ihr die Rückkehr in die Welt des Enduros gelingen wird. Eine detaillierte Betrachtung zu ihrer Situation findet sich in einem Bericht auf www.freiepresse.de.
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