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Dualer Motorsport: Reiner Scheidhauer feiert 70 Jahre Sachsenring

"Der Rennsport-Legende Reiner Scheidhauer feiert heute am Sachsenring seinen 70. Geburtstag – ein Rückblick auf seine aufregende Karriere zwischen Ost und West!"

Sachsenring. Ein aufregender Tag am Sachsenring: Der ehemalige Rennfahrer Reiner Scheidhauer feiert heute seinen 70. Geburtstag. Er ist ein aufregendes Beispiel für die tief verwurzelte Verbindung zwischen der deutschen Rennsporttradition und der persönlichen Familie, die durch seine Erlebnisse die Geschichte beider Sachsenringe verkörpert.

Reiner Scheidhauer wurde am 18. September 1954 geboren und entdeckte schon früh seine Leidenschaft für den Motorsport, was nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass sein Vater, Willi Scheidhauer, ebenfalls als Rennfahrer aktiv war. Er debütierte in den 1950er-Jahren am Sachsenring und hinterließ seine Spuren im Rennsport. Willi fuhr mit einer MV Agusta und kam 1955 als Achter in der 125-ccm-Klasse ins Ziel. In den folgenden Jahren errang er einige Podestplätze: 1956 Dritter, 1957 Zweiter hinter dem bekannten MZ-Werksfahrer Ernst Degner und im Jahr 1958 verpasste er den Podestplatz als Vierter. Dieses familiäre Erbe prägte auch die Schritte von Reiner Scheidhauer in diesem wettbewerbsintensiven Umfeld.

Ein neuer Beginn auf dem Sachsenring

32 Jahre später, im Juli 1990, trat Reiner selbst in die Fußstapfen seines Vaters und stand bei einem historischen Rennen auf dem Sachsenring auf dem Podium. Dieses Event markierte den ersten offiziellen Motorsportkontakt zwischen West- und Ostdeutschland seit der Wende. „Mein Sponsor Gerhard Schuh wollte damals im Osten expandieren und war der Meinung, dass wir an diesem Rennen teilnehmen sollten“, erklärte Scheidhauer. Er erinnert sich: „Mein Vater, der hier früher gefahren ist, hat nur geschwärmt von den begeisterten Fans. Seine Erzählungen weckten meine Neugier, und so wollte ich die Atmosphäre erleben.“

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Sein allererster Eindruck vom Sachsenring war unvergesslich, besonders die teils beängstigenden Streckenabschnitte innerhalb der Stadt Hohenstein-Ernstthal. Bei einer Erkundungstour mit einem Trabant machte er eine eigentümliche Entdeckung: „Ich bin mit einem Trabi um die Strecke gefahren, und das war eine richtige Überraschung für mich. Ich kannte das Geräusch vom Freilauf nicht, obwohl ich Kfz-Meister bin – es war einfach eine neue Welt für mich!“

Ein sonniger Tag auf dem Podium

Während dieses legendären Rennwochenendes trat der Rennfahrer in zwei Klassen an. Das erste Rennen am Samstag dominierte der Westdeutsche Uwe Heider, gefolgt von Ralf Hobl und dem Ostdeutschen Jürgen Hofmann. Reiner Scheidhauer erlangte mit seiner Honda einen respektablen sechsten Platz. Am selben Tag fand auch das Rennen der 80-ccm-Klasse statt, welches von Peter Junghans gewonnen wurde, während Reiner mit einem Rückstand von nur zwölf Sekunden den zweiten Platz sicherte, ein weiterer Erfolg auf seiner ersten Reise in die DDR. Seine Freude über die große Fangemeinde war spürbar: „Es war beeindruckend, dort ganz oben auf dem Podest zu stehen. Das Gefühl, das erste Mal in der DDR zu sein, war unbeschreiblich – besonders wegen der tollen Fans, die mich unterstützt haben.“

Reiner Scheidhauer hatte sich seit den späten 1970er Jahren im Rennsport etabliert und 1978 die Deutsche Motorradmeisterschaft in der 50-ccm-Klasse gewonnen. Nach einigen weiteren Erfolgen, darunter zwei Vizemeisterschaften, erreichte er 1983 beim GP von Italien in Monza seinen bisher größten internationalen Erfolg mit einem vierten Platz. Doch auch nach der Wiedervereinigung blieb der Sachsenring ein wichtiger Teil seiner Karriere.

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Als 1996 der neue Sachsenring eröffnet wurde, war Reiner auch weiterhin aktiv und nahm sporadisch an der Deutschen Meisterschaft teil. Auch im höheren Alter ließ er sich nicht von den jüngeren Fahrern abschrecken. Seine Platzierungen in den folgenden Jahren waren bemerkenswert, insbesondere für jemanden über 50: Rang 21, 23, 27, 31 und 34 belegen, dass er trotz der Herausforderungen seine Leidenschaft für den Motorsport nicht aufgegeben hat.

Sein Rückkehr auf die Strecke während der ADAC Sachsenring Classic bringt die Legende zurück. Solche Geschichten von Ausdauer und Liebe zum Sport sind im Motorsport selten und zeugen von einem Werdegang, der sowohl Vater als auch Sohn ehrenhaft vereint.

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