Auf der beschaulichen Insel Langeoog brodelt es. Die aktuelle Bürgermeisterin, Heike Horn, sieht sich heftigen Vorwürfen ausgesetzt, nachdem sie angekündigt hat, ihr Amt aufgrund gesundheitlicher Probleme nur noch eingeschränkt ausüben zu können. Eine neu gegründete Bürgerinitiative namens "Pro Langeoog" verlangt nun ihren sofortigen Rücktritt und fordert zudem den Rücktritt des gesamten Gemeinderats.
Die Initiative wirft Horn vor, in ihrer Amtszeit nicht im besten Interesse der Insel gehandelt zu haben. Dies habe, so die Initiative, zu einer tiefen Spaltung und leeren Kassen in der Kommune geführt. Ein offener Brief des Bündnisses fordert sie auf, ihre Ämter niederzulegen, da eine Abwahl durch den Gemeinderat in der nächsten Woche bedeuten würde, dass Langeoog Horn bis zum Ende ihrer Amtszeit im Herbst 2026 finanziell unterstützen müsste. Stattdessen plädiert die Initiative für eine sofortige "Versetzung in den Ruhestand", welche alle Ansprüche erlöschen lassen würde.
Wirtschaftliche Herausforderungen und neue Strukturen
Die Mitglieder von "Pro Langeoog" betonen, dass wirtschaftliche Veränderungen dringend nötig seien. Besonders der Tourismus habe unter hohen Preisen und gestrichenen Dienstleistungen gelitten, was dazu führe, dass sich potenzielle Besucher weniger willkommen fühlten. Um diesem Trend entgegenzuwirken, schlagen sie eine Trennung der Bereiche Tourismus, Schifffahrt und die Amtsgeschäfte vor, die gegenwärtig alle unter Horns Leitung stehen. Da sowohl die Bürgermeisterin als auch der Gemeinderat für die negative Entwicklung verantwortlich gemacht werden, verlangen die Mitglieder eine schnelle Neubesetzung dieser Ämter.
Bürgermeisterin wehrt sich gegen Misswirtschaftsvorwürfe
Heike Horn hingegen wehrt sich entschieden gegen die Vorwürfe von Misswirtschaft. Sie argumentiert, dass sowohl sie als auch ihre Vorgänger stets bestrebt waren, die Schulden der Gemeinde zu verringern. In Bezug auf die geforderte Trennung der Amtsgeschäfte zeigt sie sich offen, stellt jedoch klar, dass die aktuellen Inselstatuten dies nicht erlauben würden. Letzte Woche hatte Horn bekannt gegeben, dass sie sich aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation krankgeschrieben habe und daher ihre Amtsgeschäfte nicht mehr mit der erforderlichen Intensität ausüben könne. Bislang hat sie sich jedoch nicht zu den Rücktrittsforderungen geäußert.
Die Dynamik rund um diese Anfrage berührt zentrale Aspekte der politischen und wirtschaftlichen Situation auf Langeoog. Mit den anhaltenden Diskussionen rund um die Bürgermeisterin bleibt die Frage offen, wie sich die Lage auf der beliebten Ferieninsel weiterentwickeln wird. Informationen zu dieser Thematik sind aktuell unter ndr.de zu finden.
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