Die Situation in der Sonnendach-Tagesstätte in Hollabrunn ist ernst. Nach schweren Unwettern, die vor einigen Wochen die Region heimsuchten, sind die Folgen für die Einrichtung der Behindertenhilfe verheerend. „Durchgeatmet hab‘ ich das erste Mal am Sonntag. Das Gefühl hat aber nur sechs Stunden gehalten“, erinnert sich Sonja Dürnsteiner, die kaufmännische Leiterin, an den Augenblick, als sie von den katastrophalen Umständen erfuhr. Der Blick in die Tagesstätte am vergangenen Samstag offenbarte das ganze Ausmaß der Zerstörung: Der Keller steht unter Wasser, im Erdgeschoss ist der Schlamm vielerorts sichtbar, und der Geruch von Feuchtigkeit erfüllt die Räume, die normalerweise Platz für 37 Klienten bieten.
Die Unwetter, die am 16. August über die Region zogen, führten dazu, dass der Runzenbach über die Ufer trat und die umliegenden Gebiete überflutete. Bei der zweiten Flut am 18. August verschärfte sich die Situation erneut. Dürnsteiner berichtet, dass die Feuerwehr bis in die Nacht im Einsatz war, um das Wasser abzupumpen. Es wurde nur wenig weniger Wasser festgestellt als beim ersten Überflutungsereignis. „Das ist einfach unglaublich“, sagt Dürnsteiner.
Verzweiflung und Hoffnung
Die Enttäuschung ist überall spürbar, vor allem, weil die unter Wasser stehenden Bereiche umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erfordern. „Das muss alles getrocknet werden, sonst fängt es zu schimmeln an“, mahnt Dürnsteiner. Die Schäden sind nicht nur kosmetisch; zahlreiche Geräte in den Werkstätten und der Küche sind beschädigt, und der Aufzug der Einrichtung hat die Flut nicht überstanden. Erste Kostenschätzungen belaufen sich auf etwa 39.000 Euro für die Reparatur.
Obwohl die Umstände düster sind, gibt es auch Lichtblicke. „Wir haben bereits einen Notfallplan ausgearbeitet“, offenbart Dürnsteiner. Der Plan sieht vor, dass mit dem Schulbeginn ein Notbetrieb in der Einrichtung aufgenommen wird. Dabei müssen die sofort erforderlichen Maßnahmen zur Wiederherstellung von Strom und Heizung Vorrang haben.
Die Reaktionen der Gemeinschaft waren überwältigend. Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, die sich persönlich ein Bild von der Lage gemacht hat, versprach Soforthilfe in Höhe von 10.000 Euro. Auch lokale Organisationen haben bereits Unterstützung zugesagt. So spendete die Feuerwehr, die im Katastropheneinsatz war, Geld für den Wiederaufbau. „Jeder Cent hilft uns“, sagt Dürnsteiner dankbar und ist optimistisch, dass es viele Nachahmer geben wird.
Der Weg zur Wiederherstellung
Auch die politische Unterstützung fließt: Die SPÖ des Bezirks Hollabrunn plant, die für eine Veranstaltung vorgesehene Grillfeier abzusagen und die gesparten Mittel für die Sonnendach-Tagesstätte zu spenden. Dies zeigt, wie wichtig vielen Mitgliedern der Gemeinschaft die Unterstützung dieser verbandsorganisierten Einrichtung ist.
Für die kommenden Tage ist zusätzlich die Schadenskommission angekündigt, die die Bewertungen vor Ort vornehmen wird. Dürnsteiner erwartet, dass diese ein wesentlicher Schritt zur Festlegung der nächsten Schritte sein wird. „Mit einem Wort, es ist ein Totalschaden“, resümiert Josef Schön, stellvertretender Obmann der ÖKB-Ortsgruppe Großharras-Diepolz, und bringt damit die ernste Lage auf den Punkt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Situation in der Sonnendach-Tagesstätte herausfordernd ist. Es werden sowohl finanzielle als auch personelle Ressourcen benötigt, um die Einrichtung wieder auf die Beine zu stellen. Die Unterstützung aus der Gemeinschaft und von Behörden ist unverzichtbar, um nach dieser Tragödie einen Neuanfang zu ermöglichen.
Die anhaltende Unterstützung ist entscheidend
Die fortlaufende Bereitschaft der Menschen zu helfen spielt eine wesentliche Rolle für die Zukunft der Tagesstätte. Jeder Beitrag, sei es finanziell oder durch Freiwilligenarbeit, ist mehr als nur eine Geste der Solidarität; er signalisiert, dass die Gemeinschaft zusammensteht. Nur gemeinsam können die Herausforderungen bewältigt werden und die Sonnendach-Tagesstätte kann bald wieder eine sichere und unterstützende Umgebung für ihre Klienten bieten.
Hintergrund und Auswirkungen der Unwetter
Die Unwetter, die im August 2023 in weiten Teilen Österreichs Schäden anrichteten, sind Teil eines größeren klimatischen Trends. Starkregen, Überschwemmungen und extremere Wetterereignisse werden in den letzten Jahren immer häufiger beobachtet. Laut dem Österreichischen Wetterdienst gibt es eine zunehmende Häufigkeit von Wetterextremen, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Die Veränderungen im Klima betreffen sowohl die Intensität als auch die Häufigkeit von Niederschlägen, was zu verheerenden Folgen für auf diesen Wetterbedingungen basierende Infrastrukturen führt.
Besonders betroffen sind oft Regionen mit bereits vorhandenen infrastrukturellen Schwächen oder unzureichenden Vorsorgemaßnahmen. In diesem Zusammenhang ist der Verein Sonnendach in Hollabrunn ein Beispiel für Einrichtungen, die durch mangelnde Anpassung an die klimatischen Veränderungen in ihrer Funktionalität und Sicherheit gefährdet sind. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Infrastruktur der Einrichtung, sondern auch auf die Lebensqualität der betreuten Klienten.
Unterstützungsmaßnahmen und Spendenaktionen
Die finanzielle Unterstützung, die der Sonnendach-Tagesstätte von verschiedenen Stellen angeboten wird, ist entscheidend für den Wiederaufbau. Neben der Soforthilfe von Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister in Höhe von 10.000 Euro gibt es zahlreiche Initiativen, die eine weitere Mobilisierung von Spenden anstreben. Lokale Gruppen und Parteien, wie die SPÖ im Bezirk Hollabrunn, organisieren Spendenaktionen, um der betroffenen Einrichtung zu helfen.
Die Notwendigkeit für Hilfe von der Gemeinschaft ist groß, da die geschätzten Wiederherstellungskosten beträchtlich sind. Initiativen wie die der Göllersdorfer SPÖ, die bei ihrer Jahreshauptversammlung Spenden sammeln möchten, zeigen das Engagement der lokalen politischen Landschaft, den betroffenen Bürgern zu helfen. Solche Solidaritätsaktionen sind nicht nur finanziell wichtig, sondern stellen auch einen sozialen Zusammenhalt in Krisenzeiten dar. Die Spendenbereitschaft ist in solchen Situationen ein wesentliches Element, um die kontinuierliche Unterstützung der Gemeinschaft zu sichern.